Dem russischen Diplomaten zufolge wird in der Anklageschrift behauptet, dass der Mord im Auftrag staatlicher Stellen der Zentralregierung der Russischen Föderation ausgeführt worden sei. "Nach wie vor wird das nicht durch Fakten und Nachweise bekräftigt", sagte der Botschafter.
Die russische Botschaft in Berlin wies darauf hin, dass "in Verbindung mit diesem Vorgang zuvor zwei Angehörige der Botschaft aufgrund angeblich unzureichender Zusammenarbeit unseres Landes mit den deutschen Behörden aus Berlin ausgewiesen wurden". Die Botschaft betonte jedoch, dass die zuständigen russischen Stellen mit den deutschen Kollegen über Partnerschaftskanäle kooperieren und an sie gerichtete Ersuchen beantworten.
Netschajew sagte, dass die Botschaft die Vorwürfe, die gegen russische staatliche Stellen erhoben wurden, für nicht gerechtfertigt und haltlos hält.
Wie der neulich in Deutschland losgetretene Vorgang mit den sogenannten "russischen Hackern" und den angeblich hinter ihnen stehenden Geheimdiensten tragen auch diese Unterstellungen nicht zur positiven Entwicklung der ohnedies nicht einfachen deutsch-russischen Beziehungen bei.
Die Botschaft betonte die Bereitschaft Moskaus, auf die "in Berlin anvisierten weiteren Maßnahmen gegen Russland" entsprechend zu reagieren. Falls sie realisiert werden, bleiben sie nicht unbeantwortet, so Netschajew.
Zuvor war der russische Botschafter wegen des Mordfalls im Kleinen Tiergarten in das Auswärtige Amt "eingeladen" worden. Die russische Regierung hat jede Beteiligung Russlands an der Tötung des tschetschenischstämmigen Georgiers Selimchan Changoschwili in Berlin-Moabit stets bestritten. Regierungssprecher Dmitri Peskow erklärte bereits im August 2019, dass der Fall nichts mit dem russischen Staat und seinen Behörden zu tun hat.
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