Mecklenburg-Vorpommern: Ärztekammer streicht Homöopathie aus Weiterbildungsordnung

Die Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern hat die Homöopathie aus ihrer Weiter­bildungs­ordnung gestrichen. Sie sei damit keine anerkannte ärztliche Zusatzwei­ter­­bildung mehr, teilte die Kammer am Samstag nach ihrer Versammlung in Rostock mit.

Die Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern hat die Homöopathie aus ihrer Weiterbildungsordnung gestrichen. Wie die Kammer weiter mitteilte, ist sie damit keine anerkannte ärztliche Zusatzweiterbildung mehr. Die Homöopathie sei eine alternative Heilmethode ohne wissenschaftliche Evidenz, hieß es in dem entsprechenden Antrag auf der Versammlung am Samstag.

Methodisch hochwertige Studien, die bislang zur Homöopathie gemacht wurden, hätten keinen Beleg dafür gefunden, dass sie eine Wirkung hat, die über den Placeboeffekt hinausgeht. Unter homöopathischen Ärzten in Mecklenburg-Vorpommern rief die Entscheidung erwartungsgemäß Kritik hervor.

In einem Interview mit NDR 1 Radio MV kritisierte der Allgemeinmediziner und Homöopath Dr. Uwe Kelm aus Stralsund den Entschluss. Er wies darauf hin, dass alle Homöopathen eine schulmedizinische Ausbildung hätten und dass die alternative Heilmethode von den meisten Krankenkassen anerkannt sei. "Die Leistungen sind im Sozialgesetzbuch der Kassen verankert", so Kelm.

Sieben von 17 Landesärztekammern in Mecklenburg-Vorpommern haben die Homöopathie nunmehr aus der Weiterbildungsordnung gestrichen. Laut der Ärztekammer sind in Mecklenburg-Vorpommern 53 Ärzte mit der Zusatzqualifikation Homöopathie tätig. Sie dürften weiterhin homöopathische Anwendungen anbieten.