Kabarettist Uwe Steimle zu seinem Rauswurf beim MDR: "Mich erinnert das an finsterste DDR-Zeiten"

Vor einem halben Jahr trennte sich der MDR von Uwe Steimle – weil dieser dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk unter anderem "mangelnde Staatsferne" vorgeworfen hatte. Jetzt legte der Sachse nach: Seine Entlassung erinnere ihn "an finsterste DDR-Zeiten".

Der sächsische Kabarettist und Schauspieler Uwe Steimle hat seinen Rauswurf beim MDR im vergangenen Jahr mit dem Umgang mit Künstlern in der DDR verglichen. Der Burda-Zeitschrift Superillu sagte Steimle:

Mich erinnert das an finstere DDR-Zeiten, wo es vielen Künstlern ähnlich erging. Ich habe beide Systeme erlebt und lasse mir da nichts einreden. Das läuft halt heute mit feinerer Klinge.

Satiriker müssten die Wunden der Gesellschaft aufreißen, um sie sichtbar zu machen, so Steimle weiter:

Eine Gesellschaft, die beginnt, ihre Kasper zu köpfen, in der liegen die Nerven blank.

Der Kabarettist betonte, sich nicht für die AfD oder Pegida eingesetzt zu haben. Er sprach sich aber deutlich dafür aus, mit ihnen zu reden:

Wenn 25 Prozent der Menschen die AfD wählen, dann kann man die doch nicht ignorieren.

Der MDR hatte die vor allem in Ostdeutschland sehr populäre Sendung "Steimles Welt" im vergangenen Jahr eingestellt. Die Verantwortlichen des Senders hatten die Trennung von Steimle mit dessen Aussagen über die mangelnde Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks begründet.

In einer offenen Petition hatten sich daraufhin mehr als 53.000 Menschen für eine Rückkehr Steimles zu dem Sender ausgesprochen. Seit einigen Wochen verbreitet Steimle auf seinem Youtube-Kanal "Steimles Welt" eine eigene Sendung, den Abendgruß.

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