Das Coronavirus hat für die erste Verschiebung einer Premier-League-Partie gesorgt. Das für Mittwochabend geplante Nachholspiel in Englands höchster Spielklasse zwischen Pep Guardiolas Manchester City und dem FC Arsenal um den früheren Nationalspieler Mesut Özil kann nicht stattfinden. Wie die Premier League in der Nacht mitteilte, handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Ein neuer Termin stehe noch nicht fest.
Die Verschiebung ist eine Reaktion auf den Nachweis des Virus SARS-CoV-2 bei Evangelos Marinakis, dem Besitzer des Traditionsvereins Olympiakos Piräus. 13 Tage zuvor hatten die Griechen ihr Gastspiel in der Zwischenrunde der Europa League beim FC Arsenal (1:2 n.V.) im Londoner Emirates Stadium gewonnen und die Engländer aus dem Wettbewerb um den UEFA Cup geworfen. Den Angaben zufolge hatten einige Spieler des FC Arsenal nach der Begegnung Kontakt mit Marinakis.
Sie wurden nun für 14 Tage in häusliche Quarantäne geschickt. Das trifft auch auf vier Betreuer des FC Arsenal zu, die nahe bei Marinakis saßen. SARS-CoV-2 kann bekanntlich die teils tödlich verlaufende Lungenerkrankung COVID-19 verursachen.
Konkrete Zahlen und Namen nannte der FC Arsenal nicht. Für die Engländer sind mehrere Deutsche oder andere aus der Bundesliga noch bekannte Akteure aktiv, darunter der frühere Nationalspieler Mesut Özil, Torwart Bernd Leno, Verteidiger Shkodran Mustafi oder auch Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang. Die Chancen, dass sich die Betroffenen mit dem Virus infiziert hätten, sind allerdings nach Arsenal-Verlautbarungen "sehr gering".
Der Premier League zufolge gibt es "keine Alternative" zu einer Verschiebung der Partie. Man müsse sich genug Zeit nehmen, um eine ordnungsgemäße Risikoanalyse vorzunehmen. Es gebe bislang keine Pläne, irgendeine andere Partie der Topliga zu verschieben.
Der FC Arsenal wünschte Marinakis eine baldige Genesung. Man freue sich darauf, wenn die eigenen Spieler und Betreuer am Freitag wieder zur Arbeit zurückkehren würden, um die Vorbereitung auf die Partie in Brighton am Samstag aufzunehmen.
Manchesters Trainer Guardiola hatte sich bereits mit Blick auf die Coronavirus-Krise dafür ausgesprochen, Spiele zu verschieben, anstatt vor leeren Rängen zu spielen. "Der Grund, warum wir unseren Job machen, sind die Leute", sagte der Spanier am Dienstag. "Wenn die UEFA sagt, wir müssen ohne Zuschauer spielen, machen wir das. Aber wenn das für lange Zeit so gehen soll, hat das keinen Sinn."
In anderen europäischen Ligen sowie in der Champions League und der Europa League wurden Zuschauer aber schon von einigen Spielen ausgeschlossen. Guardiola erwartet ein solches Szenario bald auch in England. "In Spanien haben sie jetzt angefangen, hinter verschlossenen Türen zu spielen", sagte der frühere Bayern-Coach. "In Italien ist es auch passiert. Ich denke, es wird auch hier dazu kommen."
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