Das Wandervolk in Frankreich hat es nicht leicht: Die Alteingesessenen beschweren sich über das im Jahr 2018 eingeführte Gesetz "loi Carle". Dieses gibt den Sinti, Roma, Lovara und anderen zwar die romantisierende gemeinsame Bezeichnung "Gens du Voyage" – zu Deutsch eben "Wandervolk" – und schafft so den teils verpönten Ausdruck "gitans" (Zigeuner) aus der Welt. Doch dafür wurden mit demselben Gesetz auch drakonische Gebühren für das Leben auf Achse eingeführt, das die meisten Wanderleute nach wie vor leben. Außerdem macht ihnen das stete Nachrücken weiterer Wanderleute – größtenteils Roma – aus Osteuropa Sorgen. So auch dem Boxtrainer Gilles: Sie seien es, die das Klischee vom wandernden und stehlenden Roma bedienten und so rassistische Vorurteile verstärkten.
Ihrerseits haben die meist bettelarmen osteuropäischen Roma in Frankreich ebenfalls ganz andere Probleme als eine politisch korrekte Gesamtbezeichnung für die Wandervölker: Der junge Ciocanari-Roma Maxim mit eindeutigem Predigertalent nennt das Wandervolk noch immer "Zigeuner".
Mehr zum Thema – Pogrom in der Ukraine: Zentralrat Deutscher Sinti und Roma verurteilt "rassistischen Mord"
RT Documentary sprach mit osteuropäischen Roma in ihren Biwaks darüber, wie sie Frankreich finden, mit dem Urheber des neuen Wandervolk-Gesetzes, mit einem Manusch-Rapper, der nur zu gern manche Klischees bedient, und der Schwester eines von der Polizei kaltblütig erschossen Manusch.