Gesellschaft

Tatort Kasachstan: H&M-Werbung mit misshandelten Frauen löst Empörung aus

Ein kasachisches Modeportal hat in einer Werbekampagne Frauen als Missbrauchsopfer abgebildet und besteht darauf, das Konzept mit dem Textilunternehmen H&M abgesprochen zu haben. Eine grobe Rücksichtslosigkeit angesichts der hohen Zahl an Vergewaltigungen in dem Land.
Tatort Kasachstan: H&M-Werbung mit misshandelten Frauen löst Empörung ausQuelle: www.globallookpress.com

Eine Frau liegt im Badezimmer bewusstlos am Boden – daneben ein blutverschmiertes Messer. Auf einem anderen Foto ist der Reißverschluss an der Hose des Opfers geöffnet, was darauf hindeutet, dass es möglicherweise vergewaltigt wurde. Die dritte Frau ist an einen Heizkörper gefesselt.

Nach der berechtigten Frage, was das eigentlich soll, begründeten die Autoren des Fotoshootings ihre fragwürdige Idee damit, dass die von ihnen beworbene Modekollektion von den 1970er-Jahren inspiriert war. Sie erinnerten sich an "die Blütezeit der Serienverbrechen in den USA" – an Charles Manson, Ted Bundy, Edmund Kemper und Jerome Brudos. "Sie waren damals eine Art Berühmtheit. Heute werden sie von bekannten Schauspielern in Filmen und Serien verkörpert", so die Autoren.

Die potenziellen Käufer fühlten sich von der "kreativen" Idee nicht angesprochen und kritisierten die Gewalt an Frauen in der Werbung: "Was ist das für ein Horror?", fragte ein Nutzer. "Gewalt gegen Frauen fördern? Wie cool!", fügte ein anderer sarkastisch hinzu. Die Nutzer fragten auch, wie H&M diese Kampagne begründe. Wie sich später herausstellte, hatte der Modehändler über das abgesprochene Fotoshooting zwar gewusst, das skurrile Konzept aber nie genehmigt. Alle Fotos wurden mittlerweile entfernt. Das Portal entschuldigte sich bei den Kunden:

Wir verstehen, dass dieses Bildmaterial heikler Natur ist und entschuldigen uns für den Eindruck, den die Fotos erweckt haben können.

Der Rückzieher verursachte aber weitere negative Kommentare, da die Leser die Betreiber der Webseite der Unaufrichtigkeit beschuldigten. "Sie sagen im Grunde: Verzeiht es uns, dass ihr solche Sensibelchen seid", betonte einer der Kommentatoren.

Zeitgleich mit den veröffentlichten Bildern gab es in Kasachstan eine neue Welle von Vergewaltigungen. In einem kürzlich öffentlich bekannt gewordenen Fall wurden zwei Zugschaffner zu jeweils nur zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, nachdem sie eine Passagierin vergewaltigt hatten.

Laut offiziellen Statistiken gab es in Kasachstan im vergangenen Jahr 1.450 Fälle von Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch. Aktivisten bestehen darauf, dass die tatsächlichen Zahlen viel höher sind und dass Kasachstan den traurigen ersten Platz in der Zahl bei Vergewaltigungen unter allen ehemaligen Sowjetrepubliken einnimmt. Aktivisten fordern strengere Strafen für die Täter, da Vergewaltigung nach kasachischem Recht als mäßiges Verbrechen gilt.  

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