Die EPA bleibt bei ihrer bekannten Linie und widerspricht jüngsten Gerichtsurteilen zu Klagen wegen angeblicher Krebsverursachung gegen die Bayer-Tochter Monsanto, die Glyphosat als Wirkstoff in Unkrautvernichtungsmitteln wie Roundup oder Ranger Pro verwendet und deshalb schon seit langem heftig in der Kritik steht.
Die EPA geht weiter davon aus, dass keine Risiken für die öffentliche Gesundheit bestehen, wenn Glyphosat entsprechend der derzeit geltenden Anweisungen verwendet wird", teilte die Behörde am Dienstag (Ortszeit) in Washington mit.
Kläger stützen sich besonders auf die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation, die Monsantos Unkrautvernichter im Jahr 2015 als "wahrscheinlich krebserregend" für Menschen einstufte. Die in Leverkusen beheimatete Bayer AG ist nun – nach der Monsanto-Übernahme – mit rund 13.400 solchen Klagen in den Vereinigten Staaten konfrontiert. Trotzdem weist der Konzern die Anschuldigungen entschieden zurück und argumentiert seinerseits mit zahlreichen Studien, die belegen sollen, dass die Produkte bei vorschriftsgemäßer Anwendung ungefährlich seien. Nach den Urteilen, wonach der Hersteller an die Kläger jeweils millionenschweren Schadensersatz zahlen soll, hat er zwar Berufung eingelegt, doch die rechtlichen Risiken bleiben groß.
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Mit Blick auf schwere Imageschäden durch die Klagewelle wegen der möglichen Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat in den USA und den rapiden Kursverfall der Bayer-Aktie an der Börse sagte Marc Tüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) vorige Woche: "Nie zuvor hat ein DAX-Konzern (an) Reputation und Wert so schnell eingebüßt - das ist eine Schande." (dpa)
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