"Stellen Sie sich vor: Achtjährigen Mädchen wird Testosteron verabreicht. Sie sind in der dritten oder vierten Klasse – das ist unerhört. Doch genau das geht vor sich." Diese Erkenntnis teilte der Endokrinologe Dr. Michael Laidlaw bei einer Diskussionsveranstaltung des rechtskonservativen Thinktanks Heritage Foundation mit.
Mittels einer Anfrage an den Freedom of Information Act (FOIA) fand der Mediziner heraus, dass das Mindestalter für die Verabreichung von Cross-Sex-Hormonen (also Hormonen des jeweils anderen biologischen Geschlechts) im Rahmen einer großen fünfjährigen Studie an der Kinderklinik Children's Hospital Los Angeles von 13 auf acht Jahre gesenkt wurde. Ein Forschungsgegenstand dieser Studie war die Geschlechtsumwandlung von Kindern und Jugendlichen, bei denen Geschlechtsidentitätsstörungen diagnostiziert wurden.
"Experiment an Kindern"
Laidlaw beschuldigte die National Institutes of Health (NIH), "unethische Forschung an Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen", da Dr. Johanna Olson-Kennedy, die das Forschungsprojekt in Los Angeles leitet, einen Zuschuss von 5,7 Millionen Dollar vom NIH erhielt.
Laidlaw zufolge werden solche staatlich unterstützten Experimente dafür genutzt, einen Zeitplan für transgender-zentrierte Therapieverfahren voranzutreiben. Doch für einen medizinischen Sinn gebe es keine klinischen Hinweise – nicht einmal dafür, dass diese Therapien ohne gesundheitliche Folgen für die Kinder so durchgeführt werden können. In seinen Anschuldigungen ging er allerdings weiter: Es gebe wenig, was diese Forscher davon abhalte, als Ad-hoc-Maßnahme zur Blockade der Pubertät einfach die Keimdrüsen eines vier- oder fünfjährigen Kindes zu entfernen, das sich als Transsexueller "identifiziert" und so, auf Teufel komm raus, seine "Identität" zu "bestätigen" bzw. sein Geschlecht "anzupassen", äußerte der Arzt bei der Diskussion.
Pubertätsblocker für kleine Kinder – Nebenwirkungen in Kauf genommen
Schon jetzt dürfen in den USA Kindern im Alter von acht oder neun Jahren Präparate zum Absenken des Testosteron- bzw. des Östrogenspiegels verabreicht werden, die die Pubertät unterbrechen. Dies geschieht, um die Entwicklung eines Kindes zum Erwachsenen seines biologischen Geschlechts auszusetzen und das Kind auf die spätere Einnahme von Cross-Sex-Hormonen vorzubereiten. Diese rufen dann die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale des jeweils anderen Geschlechts hervor. Die Verabreichung wird gemäß den Richtlinien der US-Endocrine Society (Endokrinologen-Verband) und der American Academy of Pediatrics (AAP, dt. Amerikanische Akademie für Kindermedizin) vollzogen. Gleichwohl sind diese Medikamente nicht von der FDA (US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel) für diesen Zweck zugelassen und werden verdeckt verschrieben. Nur zu den schon bekannten Nebenwirkungen gehören eine Unterbrechung der normalen Gehirn- und Knochenentwicklung sowie ein erhöhtes Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall und verschiedene Arten von Krebserkrankungen. Außerdem wurden bei Mädchen, die in der berüchtigten "progressiven" Tavistock-Geschlechtsidentitätsklinik in Großbritannien mit diesen Medikamenten behandelt wurden, größere emotionale Probleme, Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und sogar selbstverletzendes Verhalten gemeldet. Dies brachte der Oxford-Professor Michael Biggs nach Einreichung eines FOIA-Antrags in Erfahrung.
Wissenschaftliche Grundlagen fehlen, Risiken ignoriert
Schlimmer noch, Pubertätsblocker werden auf völlig unwissenschaftlicher Grundlage verabreicht, so Laidlaw weiter. Man stütze sich dabei auf die "Geschlechtsidentität" des Kindes – die in einem kürzlich abgeschlossenen Gerichtsverfahren in den USA als der "innere Kernsinn" einer Person für das eigene Geschlecht definiert wurde – als die primäre Indikation für die Einleitung einer Behandlung. "Es gibt kein objektives Testverfahren, um so etwas zu diagnostizieren", wertete der Endokrinologe, "doch wir führen diese sehr schädlichen Therapien ohne jegliche objektive diagnostische Grundlage durch."
Befürworter von "genderbestätigenden Therapien", also von "Therapien" auf der Grundlage von Geschlechtsumwandlung, spielen häufig die Risiken herunter, die Heranwachsende auf sich nehmen, wenn sie derartige lebensverändernde Entscheidungen treffen, von Kindern ganz zu schweigen, erklärte Laidlaw. Die Risiken sind indes beträchtlich: So macht die Hormontherapie das Kind in der Regel lebenslang unfruchtbar – und das gilt für die Einnahme nicht nur von Hormonen des Zielgeschlechts, sondern auch bereits von Pubertätsblockern. Die meisten Kinder und viele Jugendliche sind einfach noch nicht vorausschauend genug, um solche Risiken und lebenslange Folgen realistisch einzuschätzen.
"Kindesmissbrauch" als Therapie?
An der erwähnten Diskussionsrunde der Heritage Foundation nahm auch Walt Heyer teil, ein "De-Transitioner" (jemand, der eine Geschlechtsumwandlung rückgängig machen ließ). Der Buchautor nannte das aktuelle Behandlungsmodell "Kindesmissbrauch". Diesen Standpunkt begründete er neben eigener Erfahrung auch mit Aussagen vieler anderer Transgender-Personen, mit denen er Kontakt hatte, die die Umwandlung "den größten Fehler" ihres Lebens nannten.
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