Gesellschaft

Kreativ oder Bizarr? Russisches Militär gratuliert den Frauen mit Ballerina-Fotos und Panzer-Ballett

Zart und kraftstrotzend sollte es aussehen: Mit einem surrealen Fotoshooting hat ein Rekrutierungszentrum im russischen Jekaterinburg Frauen zum Internationalen Frauentag gratuliert. Die Veranstaltung löste in sozialen Netzwerken sehr gemischte Reaktionen aus.
Kreativ oder Bizarr? Russisches Militär gratuliert den Frauen mit Ballerina-Fotos und Panzer-Ballett© https://vk.com/slujbapokontraktu, Fotografen: Иван Искоренко, Варя Иванова

Sollte es den Presse-Offizieren des Zentralen Militärbezirks einer russischen Großstadt darum gegangen sein, mit dieser Promotion-Aktion maximale Aufmerksamkeit zu erreichen, dann gelang ihnen ein Treffer "ins Schwarze". Gemeinsam mit dem künstlerischen Team vom "Tanz-Labor" für moderne Choreographie veranstalteten Soldaten des Zentralen Militärbezirks in der ansonsten menschenleeren U-Bahn-Station "Botanischer Garden" der Ural-Metropolie Jekaterinburg ein gemeinsames Fotoshooting zum Frauentag:

Die Soldaten des Zentralen Militärbezirks gratulierten den Frauen von Jekaterinburg zum bevorstehenden Internationalen Frauentag! Die Kraft der Männer der Zärtlichkeit und Liebe der Frauen!

Die Festtagsbilder mit schwerbewaffneten Soldaten in martialischen Posen - mal hinter, mal vor den Balerinas - postete das Militärbezirkskommando auf seiner Homepage im populären russischen Netzwerk VKontakte. Die zahlreichen Kommentare fielen durchaus zwiespälitg aus, wobei Lob über die "Kreativität" der Macher die Kritik deutlich überwog.

Ein Besucher erklärte, warum er die Bilder gar nicht amüsant fand:

Krass. ... Bin ich der einzige, der dieses Nebeneinander so verstörend findet? Bin selbst ehemaliger Militär ... Es fehlt noch, dass als nächstes mit Kindern in Kniestrümpfen und mit Pfeil und Bogen posiert wird. Krieg ist das eine, Frieden ist etwas anderes. Wozu wird denn hier Schwarz und Weiß vermischt?

Seine Polemik galt nicht nur den Machern des Foto-Shootings, sondern anderen Usern:

Cool! Kraft und Zärtlichkeit! Mut und Weiblichkeit!", schrieb beispielsweise ein anderer, begeisterter Nutzer.

Ähnlich klang ein anderer Kommentar:

Eleganz und Brutalität. Zärtlichkeit und Kraft. Originell und schön! Gut gemacht!

Andere nannten das Ganze "absolut surreal".

Das Foto-Shooting war sowohl von der U-Bahn-Verwaltung als auch der Stadtverwaltung genehmigt und wurde während der nächtlichen Schließzeiten durchgeführt. Dennoch konnten nicht alle verstehen, warum die U-Bahn als Veranstaltungsort gewählt wurde.

Eine weibliche Adressatin wies die Autoren auch darauf hin, dass es am 8. März doch wohl eigentlich um Frauenrechte gehe, nicht aber um diese Art "Liebe und Zärtlichkeit".

Machen Sie doch nächstes Jahr Fotos von Soldatinnen, die die gleiche Ausrüstung tragen – das wäre cool und auf den Punkt gebracht", schrieb sie.

Wie am 9. März das Online-Portal ekaterinburg-online mitteilte, gewann das Fotoshooting dennoch eine Online-Abstimmung und wurde von den Nutzern als "Bester fotografischer Glückwunsch von Unternehmen" ausgewählt.

Das Rekrutierungszentrum im Ural war nicht die einzige militärische Einheit, die mit solchen "Ballett-Motiven" zum Internationalen Frauentag auffallen wollte: Eine Panzerdivision in der Region Moskau hat ein sorgfältig choreografiertes "Panzerballett" gepostet:

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.