Schwedische Feministinnen fordern Verbot von Sex-Robotern

In Schweden fordern feministische Organisationen das Verbot von Sex-Robotern und -Puppen. Diese symbolisierten die Unterdrückung der Frau. Die Produkte bedienten Vergewaltiger und Pädophile. Auch in der Sexualkunde sollte diesbezüglich aufgeklärt werden.

In Schweden ist Prostitution seit 20 Jahren verboten. Jetzt ist es für die feministischen Organisationen "Sveriges Kvinnolobby", "Roks" und "Unizon" an der Zeit für neue Gesetze. Die Sex-Puppen und Sex-Roboter seien so weit fortgeschritten, dass es nicht mehr bloß um Produkte handele. Der Konsum sei eine "gefährliche Entmenschlichung". Sie hätten das Aussehen und die Eigenschaften, die typisch für die sexualisierte und gedemütigte Frau seien und dem Bild der Frau in der heutigen Mainstream-Pornografie entsprächen. Die schwedische Zeitung Expressenveröffentlichte hierzu einen Meinungsartikel.

Auslöser des Kommentars der Organisationen war ein Artikel in den Dagensnyheter (schwedische Tagesnachrichten) über Sex-Roboter aus einer Fabrik in San Diego, deren Produkte sich durch ein besonders menschliches Aussehen auszeichneten.

Demnach gibt es sogar Roboter, die bereits so programmiert sind, dass sie "Nein" zu bestimmten Handlungen sagen, damit der Mann seine Vergewaltigungsfantasien ausleben kann. Auch Pädophile werden durch neue Produkte bedient. Besonders besorgniserregend sind die an der Grenze zu Schweden beschlagnahmten Sex-Puppen, die wie Kinder aussehen.

Die Organisationen fordern daher wissenschaftliche Untersuchungen, die die Beziehung zwischen sexuellen Handlungen mit Robotern und Puppen mit sexuellem Missbrauch von Menschen vergleichen. In Bezug auf Pornografie wisse man bereits, dass der Konsum zu Missbrauch führe:

Wenn Pornografie, die viele als "etwas gucken" ansehen, zu Missbrauch führen kann, was erwarten wir dann, wozu die Handlungen von Männern mit menschenähnlichen Robotern führen?

In Finnland eröffnete jüngst ein Bordell mit Sex-Robotern. Die Organisationen fordern auch hier ein Verbot für Schweden. In der Sexualerziehung solle das Augenmerk der Heranwachsenden auf das Problem des Machtmissbrauchs durch den Gebrauch von Sex-Puppen gerichtet werden.