"Es ist Anfang Oktober und wir sind in Döhlen, im tiefsten Sachsen. Bis zur nächsten Großstadt sind es 40 km. Auf einem Lagergelände sammeln sich über ein Dutzend Leute, ein LKW kommt. Heute ist ein Arbeitstag. Aber diese Menschen sind heute nicht für einen Arbeitgeber unterwegs, sondern für eine Hilfsorganisation, 'Zukunft Donbass'."
So beginnt die RT-Reportage über die Verladung des 17. Hilfstransports von ostdeutschen Orten in Sachsen und Thüringen in die sogenannte Volksrepublik Lugansk. Dieses Rebellengebiet in der Ostukraine gilt nach ukrainischer Lesart als von Russland besetztes Territorium. Doch in Wirklichkeit sind die kleinen, nicht anerkannten Protostaaten, die Volksrepubliken Donezk und Lugansk, wo zurzeit zwischen drei und vier Millionen Menschen wohnen, ein Niemandsland. Obwohl es offiziell zur Ukraine gehört.
Die Ukraine ist dort abgezogen, während Russland nicht wirklich einzog. Unter der ständigen Gefahr einer militärischen Eskalation können sich die Republiken nicht entwickeln. Humanitäre Hilfe aus Russland reicht gerade für das Nötigste. Insbesondere das Gesundheitswesen ist vom Krieg gezeichnet: In den Krankenhäusern fehlt es an fast allem – vom technischen Geräten bis zum Zubehör.
Dr. Raisa Steinigk, Rentnerin aus Jena, entschied sich nach ihrem ersten Besuch in Donbass dieses fehlende Krankenhauszubehör in Deutschland zu sammeln und nach Lugansk zu transportieren. Der Plan funktionierte, zumal sie immer mehr engagierte Helfer traf. Mittlerweile ist der von ihr gegründete Verein Zukunft Donbass deutschlandweit vernetzt und versorgt nicht nur Krankenhäuser. Unser Drehteam traf die Aktivisten des ostdeutschen Hilfsvereins während einer Verladung im Oktober.
Dies war die 17. Lieferung. Inzwischen bereitet sich der 20. Transport vor, der wie auch alle vorherige aus Spendengeldern bezahlt wird. Bis er in Stachanow bei Lugansk ankommt, muss der immer voll beladene 30-Tonner über Polen, Weißrussland und Russland mehr als 3.000 Kilometer zurücklegen.
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