BBC/CBS oder BILD: Wer hat die richtige "Assad-Chemie-Bombe" in Duma gefunden?

CBS und BBC berichten aus dem syrischen Duma. Ihr Bericht zeigt die angebliche Bombe, die das Giftgas transportiert haben soll. Zuvor hatte bereits die BILD-Zeitung stolz die "Assad-Bombe" präsentiert. Doch insbesondere die BILD blamiert sich mit ihrer Darstellung.

Die Widersprüche in den unterschiedlichen Versionen zum Tathergang des angeblichen Giftgasangriffs im syrischen Duma werden immer größer. Aktuell gibt es zum Beispiel zwei verschiedene Bomben, die beide als die berüchtigte "Assad-Bombe" bezeichnet werden, die das angebliche Massaker Anfang des Monats angerichtet haben soll. Die syrische Regierung weist alle Vorwürfe, Giftgas eingesetzt zu haben, zurück.

Bombe Nummer eins hat schon vor einigen Tagen die Bild-Zeitung bekannt gemacht: "Mit dieser Bombe tötete Assad gestern 48 Menschen", ist sich der Autor Julian Röpcke sicher, schließlich greift er auf Informationen "lokaler Aktivisten" zurück.

Doch Röpcke hat noch eine weitere "seriöse" Quelle:

Dass es sich in der Tat um eine Chemiebombe Assads handelte, wies der Waffenexperte Eliot Higgins in nur wenigen Minuten [via Twitter] nach.

Die "Assad-Bombe", die die BBC und CBS präsentieren, kann demgegenüber nicht nur wegen der fehlenden Haltevorrichtungen auch von Laien von der Bild-Bombe unterschieden werden. Zudem liegt die Bombe im BBC-Bericht in einem Schutthaufen auf dem Dach, während die Bild schreibt und zeigt:

Das Schlafzimmer liegt in Trümmern, in der Decke ein großes Loch und auf dem Ehebett eine riesige Chemiebombe.

Wir sehen also zwei unterschiedliche, improvisierte Konstruktionen, die an verschiedenen Stellen gefunden wurden. Als "aus dem Hubschrauber geworfene Fassbombe", so das bisherige Narrativ der Weißhelme, gelten beide Zylinder-Konstruktionen nicht. 

Ebenso aufschlussreich sind Detailaufnahmen von der "Bombe": Der Zylinder ist noch verschlossen:

In noch stärkerem Ausmaß ad absurdum führt sich die Bild-Darstellung mit der Behauptung, "die Bombe riss dieses Loch in die Decke, bevor sie auf dem Schlafzimmerbett landete und das Giftgas aussprühte, das 48 Menschenleben vernichtete". Selbst für Laien ist zu erkennen, dass die auf dem Foto zu sehende Decke aus Stahlbeton gegossen wurde. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der von Bild gezeigte Kanister eine solche Druckschlagwirkung bei einer Stahlbetondecke erreichen und dann quasi unbeschadet drei Meter neben dem Einschlagsloch auf dem ebenso intakten Ehebett des Hauses landen kann. 

Video welches die Distanz von Einschlagsloch zu "Bett mit Bombe" dokumentiert:

Interessant ist auch, dass der Reporter des britischen Independent, Robert Fisk, gerade von Julian Röpcke als  "Kreml-Lautsprecher" diffamiert wurde, weil er sich - um aus Duma berichten zu dürfen - vom "Regime" hat einbetten lassen. Nun hat sich auch die BBC einbetten lassen - doch wo bleibt jetzt die Beschimpfung durch die Bild-Zeitung?

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Es wird spannend sein, zu sehen, wie die Ankläger im Westen die immer größeren Logik-Löcher in ihrer Version des "Giftgas-Angriffs" noch stopfen wollen.

Die RT-Redaktion hofft, dass sich die westlichen Regierungen zumindest etwas professioneller zeigen, als die hilflosen Rechtfertigungsversuche von Julia Röpcke, Autor des besagten Bild-Artikels zur "Assad-Bombe":