Die von der Vereinigung der Juristen gegen atomare Waffen (IALANA) organisierte dreitägige Tagung "Krieg und Frieden in den Medien" arbeitete anhand zahlreicher Belegbeispiele die Rolle der Medien bei der Rechtfertigung moderner Kriege heraus. Auch das bekannteste Gesicht der politischen Satire-Sendung Die Anstalt, Max Uthoff, nahm am ersten Panel der Konferenz teil: Viele Beiträge der Anstalt sind seit Jahren als Paradebeispiele fleischgewordener Medienkritik populär.
Die Sendung kommt jedoch aus dem Hause des ZDF und wird, wie Uthoff behauptet, auch von der ZDF-Hauptredaktion gegen Angriffe auf Grund ihrer kritischen Inhalte in Schutz genommen. So konnten die Juristen des Senders ein wichtiges Gerichtsverfahren gegen den Zeit-Herausgeber Josef Joffe gewinnen. Es sei jedoch nicht alles einfach hinsichtlich der Kommunikation der Sendung nach außen, die Macher der Anstalt seien einem hohen politischen Druck ausgesetzt, so das Mitglied des Anstalt-Teams, der Wissenschaftsjournalist und ehemalige Autor bei der Sendung Monitor, Ekkehard Sieker, am zweiten Tag der Konferenz.
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In der derzeitigen Medienlandschaft übernimmt Die Anstalt weitgehend eine aufklärerische Funktion und wird deshalb mit dem Vorwurf konfrontiert, die Sendung betreibe Journalismus. Satiriker, die auf Inszenierung und Übertreibung setzen, könnten jedoch weiterhin auf das Prinzip der "Narrenfreiheit" in ihrer Kritik setzen, so Uthoff. Nichtdestotrotz sei der Meinungskorridor in Deutschland in den letzten Jahren sehr eng geworden. Im wesentlichen trägt dazu auch das "Prinzip der Kontaktschuld" bei, bemängelte Max Uthoff in seiner Antwort auf eine Frage von RT Deutsch.