In der Zukunft sollen Handys überflüssig und durch Chips ersetzt werden, die direkt ins menschliche Gehirn verpflanzt werden, kündigte der Technik-Milliardär Elon Musk an.
Seine Biotechnologie-Firma Neuralink implantierte dem 30-jährigen, vom Hals an querschnittsgelähmten Noland Arbaugh im Januar erstmals einen Gehirnchip. Bei der Operation ging es darum, einen Computerchip etwa von der Größe einer Münze in der Gehirnregion zu implantieren, die für die Kontrolle von Bewegungen zuständig ist. Der Chip wird dann genutzt, um "die Hirnsignale kabellos aufzuzeichnen und an eine App zu übertragen, die die Absicht der Bewegung entschlüsselt".
Musk teilte seine jüngste Vorhersage in Erwiderung auf eine Nachricht, die ein Parodie-Account namens Not Elon Musk am Sonntag auf X verbreitete. Die Originalnachricht lautete: "Würdest du ein Neuralink-Interface in deinem Hirn installieren, damit du dein neues X-Phone durch Gedanken kontrollieren kannst?"
Der Milliardär erwiderte mit der Behauptung: "In Zukunft wird es keine Telefone geben, nur Neuralinks."
In seiner Presseerklärung im vergangenen Jahr teilte Neuralink mit, sein Programm Precise Robotically Implanted Brain-Computer Interface (PRIME, präzise durch Roboter implantierte Hirn-Computer-Schnittstellen) ziele darauf ab, ein "voll implantierbares, drahtloses Hirn-Computer-Interface" zu entwickeln, das es zuerst einmal Menschen die Fähigkeit verleihen solle, einen Cursor oder eine Tastatur mit ihren Gedanken zu kontrollieren. Später werde es den Weg für revolutionäre Behandlungen bei Menschen ebnen, die unter verschiedensten körperlichen Behinderungen wie Lähmungen und Blindheit leiden, sowie für Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Autismus, Depression und Schizophrenie.
In einem Interview mit Joe Rogan im Jahr 2018 deutete Musk an, Neuralink könne den Menschen eines Tages auch erlauben, wortlos miteinander zu kommunizieren, und womöglich auch einen Zustand der "Symbiose" mit künstlichen Intelligenzen zu erreichen.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA stimmte im vergangenen Mai einer ersten Einpflanzung eines Chips zu. Mehrere Wochen nach der Prozedur, Ende Januar, berichtete Musk, der Proband habe "sich vollständig erholt, ohne irgendwelche uns bekannten Nebenwirkungen", und sei imstande, eine Computermaus "nur durch Denken" über den Bildschirm zu bewegen.
Allerdings gestand Neuralink im Mai auch ein, einige Probleme gehabt zu haben, weil einige der dünnen Drähte, die in das Gehirn des Mannes eingepflanzt wurden, verrutscht seien.
Dennoch gab die FDA, wie das Wall Street Journal letzten Monat berichtete, grünes Licht für einen zweiten Menschenversuch. Das nächste Experiment, das für Juni angesetzt sein soll, wird nach einem angepassten Plan erfolgen, bei dem ein Chip tiefer im Hirn implantiert wird, um eine Unterbrechung zu vermeiden.
Der Zeitung zufolge sollen noch weitere acht Personen bis Ende des Jahres an derartigen Versuchen teilnehmen.
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