Die Briten sollten sich einen Vorrat an Lebensmitteln und Wasser anlegen und einen "Notfallplan für den Haushalt" erstellen, um für alle Arten von Katastrophen gewappnet zu sein, heißt es auf einer neuen Website der Regierung. Die vom stellvertretenden Premierminister Oliver Dowden vorgestellte Website mit dem Titel "Prepare" ("Bereitet Euch vor") appelliert an die Menschen, ihre Sicherheit nicht allein den Behörden zu überlassen.
Diese Maßnahme soll die Widerstandsfähigkeit des Landes angesichts verschiedener, angeblich wachsender Bedrohungen – von Naturkatastrophen bis hin zu Konflikten – erhöhen, so die britischen Medien. In seiner Rede auf der Londoner Verteidigungskonferenz im King's College am Mittwoch sagte der stellvertretende Premierminister Dowden, dass "Resilienz zu Hause beginnt".
"Wir arbeiten frühzeitig daran, dass sich die gesamte Gesellschaft auf den nächsten Schock vorbereiten und diesen sogar verhindern könnte. Gleichzeitig liefern wir einen klaren und soliden Plan, der für unsere nationale Verteidigung unerlässlich ist", sagte er.
Die Liste der potenziellen "Schocks", mit denen das Vereinigte Königreich konfrontiert werden könnte, reicht nach Angaben der Regierung von Cyberangriffen und Stromausfällen bis hin zu Überschwemmungen, biologischen Gefahren, Sonneneruptionen und einer neuen Pandemie. Die Behörden raten auch dazu, sich mit den "Risiken in Ihrem lokalen Umfeld" vertraut zu machen, sich für Alarme und Warnungen anzumelden, sich "grundlegende Erste-Hilfe-Kenntnisse" anzueignen und "Telefonnummern von Personen aufzuschreiben, die Sie im Notfall kontaktieren möchten".
Ein "Notfallplan für den Haushalt", der auch "den besten Fluchtweg aus dem Haus" enthält, kann laut der Prepare-Website ebenfalls nicht schaden. Abgesehen davon wird von einem gut vorbereiteten Briten erwartet, dass er einen "Notfallkoffer" an einem leicht zugänglichen Ort zu Hause hat. Das Set sollte verschiedene Batterien, ein Radio, aufziehbare Taschenlampen, ein Erste-Hilfe-Set, ein Handdesinfektionsmittel sowie Wasser in Flaschen und nicht verderbliche Lebensmittel enthalten.
Nach Angaben der Regierung wird von der Weltgesundheitsorganisation ein Minimum von 2,5 bis 3 Litern Trinkwasser pro Person und Tag empfohlen, aber mit 10 Litern pro Person und Tag wäre man besser bedient. Die Website gibt nicht an, wie viele Lebensmittel man einlagern muss, um einigermaßen sicher zu sein. Nach Ansicht von Dowden würde es aber helfen, "ganz einfach, für drei Tage gerüstet zu sein", um "örtlich begrenzte Überschwemmungen" zu überstehen, die "zu Stromausfällen und … Wasserunterbrechungen führen können".
"Sie werden sich in dieser Zeit keine Sorgen machen müssen, ob Sie zum Einkaufen kommen", sagte der stellvertretende Premierminister. Letztendlich dürften die Maßnahmen es der Regierung erleichtern, mit einer möglichen Krise fertig zu werden. Schließlich müsse sie sich vor allem auf diejenigen konzentrieren, die ihre Ratschläge nicht befolgten. "Jede zusätzliche Person, die für den Eigenschutz vorsorgt, bedeutet, dass sich die Regierung im Krisenfall mehr auf die Menschen konzentrieren kann, die nicht darauf vorbereitet und nicht gewappnet sind", so Dowden.
Laut einer Umfrage der Londoner Verteidigungskonferenz haben nur 15 Prozent der Menschen im Vereinigten Königreich eine Notfallausrüstung zu Hause. Mehr als 40 Prozent haben keine Vorräte an unverderblichen Lebensmitteln und Wasser für drei Tage.
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