Ein neues internationales Sportereignis soll demnächst ins Leben gerufen werden: Die Enhanced Games, eine Art Olympia, aber ohne Dopingkontrollen. Die Initiatoren, eine Gruppe von Milliardären um den Unternehmer Peter Thiel, betonen, dass bereits mehr als 900 Athleten ihre Teilnahme zugesagt hätten. Das Konzept umfasst fünf Sportarten aus den Bereichen Leichtathletik, Schwimmen, Gewichtheben, Turnen und Kampfsport. Die Organisatoren versprechen eine sorgfältige medizinische Betreuung aller Teilnehmer.
Im Gegensatz zu den klassischen Olympischen Spielen werden bei den "Olympischen Spielen auf Steroiden" auch Athleten aus Russland zugelassen, erklärte der Projektleiter Aron D'Souza gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS. "Alle Athleten der Enhanced Games werden als Einzelpersonen und nicht als Vertreter von Staaten antreten. Athleten aus allen Ländern sind zu den Spielen eingeladen." Er wies darauf hin, dass die Teilnahme nur durch "regulatorische und rechtliche Rahmenbedingungen des Gastgeberlandes der Enhanced Games, also Visa und andere Dokumente" verhindert werden könne. Ob jemand aus dem russischen Team konkret zugesagt hat, ist allerdings unklar.
Die Wettkämpfe werden nicht der Kontrolle der Welt-Anti-Doping-Agentur unterliegen, die das Vorhaben bereits als "gefährlich und unverantwortlich" kritisiert hat. Auch das Internationale Olympische Komitee reagierte: "Die Idee der Enhanced Games verdient keinen Kommentar. Wenn man jedes Konzept von Fair Play und fairem Wettbewerb im Sport zerstören will, wäre dies ein guter Weg, dies zu tun." D'Souza entgegnete: "Wenn wir alle Weltrekorde brechen, wer schaut sich dann noch die alten, langsamen Olympischen Spiele an?" Unter anderem soll der 100-Meter-Weltrekord von Usain Bolt fallen. Der jeweilige Sportler soll dafür eine Million US-Dollar erhalten.
Bei den traditionellen Olympischen Spielen gelten nach wie vor Einschränkungen für russische und weißrussische Sportler. Bei den Spielen 2024 in Paris dürfen sie nur als neutrale Athleten teilnehmen. Moskau hält die entsprechende Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees für diskriminierend. Eine offizielle Entscheidung des russischen Sportministeriums über die Teilnahme steht noch aus.
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