Sechs Wochen nach der weltweit zweiten erfolgreichen Transplantation eines Schweineherzens ist der Patient in den USA verstorben. Dies teilte das University of Maryland Medical Centre mit.
Die Einrichtung zitierte Dr. Bartley P. Griffith, der die Herztransplantation durchführte:
"Wir trauern um Herrn Faucette, einen wunderbaren Patienten, Wissenschaftler, Marine-Veteranen und Familienvater, der einfach nur mehr Zeit mit seiner geliebten Frau, seinen Söhnen und seiner Familie verbringen wollte."
Lawrence Faucette, der 58 Jahre alt war, habe nach der Operation erhebliche Fortschritte gemacht. "Er machte Physiotherapie, verbrachte Zeit mit Familienmitgliedern und spielte Karten mit seiner Frau Ann", so das medizinische Zentrum. Weiter hieß es:
"In den letzten Tagen zeigte sein Herz die ersten Anzeichen einer Abstoßung, das schwerwiegendste Problem bei herkömmlichen Transplantationen, auch von menschlichen Organen. Trotz der besten Bemühungen des medizinischen Teams verstarb Faucette schließlich am 30. Oktober."
Der Mann kam am 14. September als Patient in das medizinische Zentrum. Als er in das Krankenhaus eingeliefert wurde, befand er sich im Endstadium eines Herzversagens. Kurz vor dem Eingriff blieb sein Herz stehen und der Mann musste wiederbelebt werden. Eine herkömmliche Herztransplantation kam für ihn aufgrund seines schweren Gesundheitszustands, einschließlich einer peripheren Gefäßerkrankung, nicht in Frage. Am 15. September erteilte die US-Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration eine Notfallgenehmigung für die Transplantation.
Nach der Operation habe das transplantierte Herz ohne Anzeichen einer Abstoßung funktioniert. Während des ersten Monats der Genesung habe Faucette Krankengymnastik gemacht und daran gearbeitet, die Fähigkeit zum Gehen wiederzuerlangen, hieß es weiter.
Im März 2022 verstarb der weltweit erste Mensch, dem ein Schweineherz transplantiert worden war. Dies geschah zwei Monate nach der Operation. David Bennett, 57, stimmte dem experimentellen Eingriff zu, weil er alle anderen Behandlungsmöglichkeiten bereits ausprobiert hatte und für eine herkömmliche Organtransplantation nicht zugelassen worden war. "Es gab zwei Möglichkeiten: Sterben oder diese Transplantation versuchen", so der Patient damals.
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