Oliver Anthony, ein ehemaliger Fabrikarbeiter, hat noch keine LP oder CD auf dem Markt. Er war bis vor wenigen Tagen einer von vielen privaten unbekannten Country- und Bluesgrass-Sängern, wohnhaft in Farmville im US-Bundesstaat Virginia. Anfang August veröffentlichte Anthony dann seinen regierungskritischen Song: "Rich Men North of Richmond" auf Musikplattformen und in den sozialen Medien. Das "North of Richmond" der reichen Männer bezieht sich auf das nördlich der Stadt Richmond gelegene Washington, Ort und Regierungssitz der amtierenden Biden-Harris-Regierung.
Die unverkennbare, in US-Tradition tiefverwurzelte Bluegrass-Melodie, er begleitet sich rein auf einer Resonatorgitarre, eine Art elektronisch verstärktes Banjo, traf unvermittelt in die Herzen einer stetig wachsenden Hörerschaft. Das Youtube-Video hatte nach fünf Tagen bereits über 8,6 Millionen Klicks.
Der unmissverständliche Text berührte die Menschen dermaßen, dass innerhalb weniger Tage eine US-weite Hymne entstand, die auch mittlerweile in Europa ihren Lauf aufnimmt. Linke "woke" Medien schweigen zum Thema oder erkennen dabei lediglich die Begeisterung von sogenannten rechtskonservativen (right-wing) Fans, decodiert also von Trump-Anhängern. Der Inhalt, die Aussage des Liedes, ist dann vollkommen nebensächlich, wenn die vermeintlich "falschen Fans" größeres Gefallen finden. So heißt es einleitend im Lied, für immer mehr Amerikaner die nüchterne Alltagsrealität seit Beginn der Biden-Harris-Regierungszeit spiegelnd:
"Ich verkaufe meine Seele, arbeite den ganzen Tag
Überstunden für beschissene Bezahlung
Damit ich hier draußen sitzen und mein Leben verschwenden kann
Nach Hause schleppen und meine Sorgen ertränkenEs ist eine verdammte Schande, was aus der Welt geworden ist
Für Leute wie mich und Leute wie dich
Ich wünschte, ich könnte einfach aufwachen und es wäre nicht wahr
Aber es ist, oh, es ist ..."
Anthony steht bei seinem improvisierten Video alleine mit seiner Gitarre auf einer Wiese, nur umgeben von der Natur und seinen drei Hunden. Kari Ann Lake, eine US-amerikanische Fernsehjournalistin und republikanische Politikerin, kommentiert auf X/Twitter:
"Ich kann mir Oliver Anthonys 'Rich Men North of Richmond' nicht anhören, ohne eine Gänsehaut zu bekommen. Es ist roh, es ist wahr, und es berührt die Herzen von Männern und Frauen in dieser großartigen Nation. Vielen Dank Oliver Anthony für das Schreiben der Hymne dieses Moments in der amerikanischen Geschichte."
Genau solch eine Wahrnehmung missfällt anscheinend dem US-Musikmagazin Rolling Stone, um den Titel des dazugehörigen Artikels mit der Feststellung zu schmücken: "'Right-Wing'-Influencer haben gerade ihren neuen Lieblingssong gefunden." Laut dem Artikel müssen sich diese Bezeichnung der Countrysänger John Rich, der Kommentator und ehemalige US-Secret-Service-Angestellte Dan Bongino sowie der Daily-Wire-Kolumnist Matt Walsh gefallen lassen. Als ein weiterer unmissverständlicher Fan des Liedes gilt auch der einflussreiche Podcaster Joe Rogan, der in der Corona-Krise als einer der wenigen eindeutigen kritischen Stimmen in den USA wahrzunehmen war.
Weiter heißt es in dem Lied von Anthony:
"Leben in der Neuen Welt
Mit einer alten Seele
Diese reichen Männer nördlich von Richmond
Gott weiß, sie wollen alle nur die totale Kontrolle, wollen wissen, was du denkst, wollen wissen, was du tust
Und sie glauben nicht, dass du es weißt, aber ich weiß, dass du es weißt
Denn dein Dollar ist ein Scheiß und wird ohne Ende besteuert
Wegen der reichen Männer nördlich von Richmond ..."
Matt Walsh begründet auf X/Twitter seine Begeisterung mit den Worten:
"Der Hauptgrund, warum dieses Lied bei so vielen Menschen Anklang findet, ist nicht politischer Natur. Es ist, weil der Song roh und authentisch ist. Wir werden von Künstlichkeit erstickt."
Zu Anthonys Motivation, den Song zu schreiben, heißt es im Billboard-Magazin, den Musiker zitierend:
"Für viele Menschen lief es nicht gut, und in gewisser Hinsicht war ich einer von ihnen. Ich hatte viele Nächte damit verschwendet, high zu werden und mich zu betrinken, und ich war an einem Punkt in meinem Leben angelangt, an dem selbst Dinge, die mir wichtig waren, mir nichts mehr bedeuteten. Das ist sicherlich keine Dr. Phil-Folge [eine amerikanische Talkshow, die von Oprah Winfrey und dem Moderator Phil McGraw ins Leben gerufen wurde], aber ich habe in der Musik ein Ventil gefunden. Ich habe angefangen, ein paar Songs hochzuladen."
Der Verweis auf Fernsehsuperstar Oprah Winfrey, eine der einflussreichsten Größen der US-Celebrity-Welt, kann als beabsichtigt von Anthony gewertet werden, da in seinem Lied auch ein eindeutiger Verweis auf das ungeklärte Dasein des Jeffrey Epstein erfolgt, der auf breiter Ebene seine perversen Sex-Dienste auch diesem Milieu offerierte:
"Ich wünschte, die Politiker würden sich um die Bergleute kümmern
Und nicht nur um Minderjährige auf einer Insel irgendwo [eine Anspielung auf Epsteins Karibik-Insel Little St. James]
Gott, wir haben Leute auf der Straße, die nichts zu essen haben
Und die Fettleibigen, die Sozialhilfe beziehen
Nun, Gott, wenn du 1,80 Meter groß bist und 300 Pfund wiegst
Die Steuern sollten nicht für deine Tüten mit Karamellbonbons gezahlt werden
Junge Männer versenken sich selbst zwei Meter unter die Erde
Denn alles, was dieses verdammte Land tut, ist, sie immer wieder runterzutreten ..."
Der Rolling Stone moniert abwertend: "In "Rich Men North of Richmond" schimpft ein singender Farmer in Virginia über hohe Steuern und fettleibige Sozialhilfeempfänger und scheint sogar auf Jeffrey Epstein anzuspielen." Das Lied erreichte mittlerweile Platz eins der US-iTunes-Charts.
Klassische US-Medien, wie die New York Times, die Washington Post oder der US-Sender CNN, bei einem ähnlichen Ereignis aus der "woken" Kulturszene stets umgehend federführend berichtend, negieren bis dato komplett den landesweiten Erfolg des regierungskritischen Liedes von Oliver Anthony. "Rich Men North of Richmond" wiederum wird sehr wohl auch in der schwarzen, sogenannten PoC (People of Colour)-Musikszene entdeckt und respektiert:
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