Im April hatte Robert F. Kennedy Jr. seine Bewerbung um die US-Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bekannt gegeben. Anfang Juni behauptete der Sohn des verstorbenen US-Senators Robert F. Kennedy und Neffe des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy in einem Interview, der Pharmagigant Pfizer habe 10 Millionen Dollar an CNN-Moderator Anderson Cooper gezahlt, um in der amerikanischen Öffentlichkeit für die neuartigen mRNA-COVID-Impfstoffe zu werben.
Kennedy Jr. erklärt in seinem Interview mit dem alternativen US-Sender The Liberty Daily, dass wenigen CNN-Zuschauer bekannt war, dass der vertrauenswürdig wirkende Anderson Cooper ein "Jahresgehalt von 12 Millionen Dollar" erhalte, um dann zu präzisieren: "Nun, 10 Millionen Dollar davon kommen von Pfizer."
Woher er diese Information hat, wird seitens des Interviewers nicht erfragt und auch seitens Kennedy Jr. nicht erläutert. Kennedy Jr. galt in den drei "Coronajahren" als vehementer Kritiker der neuartigen Wirkstoffe, wie auch der weltweiten politischen Maßnahmen in der Pandemie-Krise. Kennedy Jr. erläutert hinsichtlich seines Vorwurfs:
"Sein Chef ist also nicht CNN. Sein Chef ist Pfizer. Und sie schämen sich nicht dafür. Sie sagen in seiner Sendung: "präsentiert von Pfizer" ('brought to you by Pfizer'). Natürlich wird er Ihnen nicht die Wahrheit über das Produkt von Pfizer sagen. Er wird versuchen, es Ihnen zu verkaufen."
Die US-Nachrichten- und Presseagentur Associated Press (AP) reagierte wenig überraschend mit einem umgehenden "Faktencheck" zu dem Vorwurf. Der Artikel trägt den Titel: "Nein, Pfizer wurde nicht dabei erwischt, wie es Millionen an Anderson Cooper überwiesen hat". Kennedys Kampagnenteam hätte gegenüber AP erklärt, dass "seine Äußerungen als "rhetorischer" Kommentar über den Einfluss der Pharmaindustrie durch Werbung gedacht gewesen" waren. In dem Interview erläuterte Kennedy Jr.:
"Die Medien in unserem Land sind ein verlängerter Arm der Pharmaindustrie. 5 Prozent der Werbeeinnahmen in den Mainstream-Medien kommen heute von der Pharmaindustrie, und dieses Verhältnis ist in den Abendnachrichten sogar noch höher, weil dort für Pharmazeutika geworben wird."
In den sozialen Medien untermauert eine Videosammlung, gerade in Bezug auf das Unternehmen Pfizer, bereits seit Längerem diesen Vorwurf:
Der AP-Faktencheck argumentiert demgegenüber in seinem Artikel:
"Die Fakten: Während Kennedy eine aussichtslose Kampagne für die Präsidentschaftskandidatur führt, behaupten Nutzer sozialer Medien, er habe aufgedeckt, dass Pfizer Cooper direkt Millionen von Dollar für die Werbung für die Impfstoffe des Unternehmens gezahlt hat."
Für die von Kennedy kommunizierte Behauptung, die ein CNN-Sprecher als "völlig falsch und erfunden" bezeichnete, gäbe es damit laut AP "jedoch keinen sachlichen Beleg". Belegbar ist demgegenüber, dass CNN im September 2020 rund 3.600.000 Dollar von der Bill und Melinda Gates Foundation erhalten hatte.
In den Jahren 2002 bis 2009 investierte die Gates-Foundation rund zwölfmal in das Unternehmen Pfizer. Zwischen 2016 und 2022 erhielt der Pharmagigant seitens der Bill und Melinda Gates-Foundation drei Überweisungen in einer Gesamthöhe von rund 144 Millionen Dollar.
Anderson Cooper hat sich bis dato zu den Vorwürfen nicht geäußert.
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