Nach Medienberichten vom Donnerstag haben sogenannte "Klimaschutz-Aktivisten" heute in Berlin zahlreiche Gebäude mit schwarzem Kunstöl beschmiert. Beteiligt an den als "Protest" deklarierten gezielten Verschmutzungen sollen "Aktivisten" der Organisationen "Extinction Rebellion", "Letzte Generation" und "Scientist Rebellion" gewesen sein.
Wie der rbb berichtet, hätten Mitglieder von "Extinction Rebellion" sich im Hotel Adlon am Brandenburger Tor gezielt ein Zimmer gemietet, um auf dem Balkon Rauchbomben zu zünden. Dabei befestigten sie ein Transparent am Balkongeländer, das sich vermeintlich einen Sozialprotest gegen die "Superreichen" formuliert ("We can't afford the Super Rich", auf deutsch: "Die Superreichen können wir uns nicht leisten").
Nach Angaben des Senders erklärte eine Sprecherin der "Klima-Aktivisten", mit der Aktion wolle man auf die "Klima- und Biodiversitätskrise" und die "Dringlichkeit der sozialen Ungleichheit" (so der rbb) hinweisen. Die Protestaktion im Hotel Adlon endete damit, dass die Aktivisten von der Polizei aus dem Hotel geführt und die Personalien aufgenommen wurden.
Wie weiter berichtet wird, fanden an etwa 30 Orten in Berlin Proteste von "Extinction Rebellion" statt. Die Aktivisten versammelten sich beispielsweise vor den Berliner Firmensitzen von Shell, Bayer und Vattenfall, um – wie sie erklärten – "auf die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen" aufmerksam zu machen.
Zum Ziel einer "Protest"-Aktion wurde ebenfalls die Parteizentrale der FDP in Berlin. Dort beschmierten Aktivisten der "Letzten Generation" die Fassade des Gebäudes mit einer schwarzen, öl-ähnlichen Flüssigkeit. Die Mitglieder dieser Gruppe halten die FDP in der laufenden Wahlperiode für den "größte(n) Blockierer von Klimaschutzmaßnahmen". Bei der schwarzen Flüssigkeit soll es sich nach Angaben der "Letzten Generation" um "biologisch abbaubares Fake-Öl" gehandelt haben.
Die Polizei reagierte auf die "Klima-Protest"-Aktionen und diversen Schmierereien mit Festnahmen. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) habe von mehr als 60 festgenommenen Personen gesprochen, so die ARD.
Am gestrigen Mittwoch haben Mitglieder von "Extinction Rebellion", wie es heißt, im Invalidenpark ein Protestcamp eingerichtet. Von dort seien am Donnerstag etwa 220 Personen zum Brandenburger Tor gezogen. Bis zum kommenden Montag seien weitere "Proteste" und Aktionen geplant.
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