Einen Staubsauger zu Weihnachten bekommen? Oder doch einen Spion?

Ende letzten Jahres wurden einige Tücken bekannt, die sich in den Heizungen von Smart Homes verbergen. Doch noch weitere "intelligente" Hausgeräte sind problematisch. Der neueste Fall betrifft Staubsaugroboter mit eingebauten Kameras.

Inzwischen dürfte jeder Internetnutzer wissen, dass die Kamera seines Laptops auch von Außenstehenden genutzt werden kann, um ihn zu beobachten; viele neuere Computermodelle werden bereits mit verdeckbaren Webcams gebaut. Auch die Tatsache, dass intelligente Stromzähler, sogenannte Smartmeters, mehr Informationen über den Verbraucher preisgeben können, als diesem lieb sein kann, hat sich weit genug verbreitet, dass die Pläne der EU, diese Art der Stromzähler durchzusetzen, immer wieder auf Widerstand stoßen.

Aber die Zahl möglicher Beobachtungsquellen erhöht sich von Jahr zu Jahr. Jetzt wurde ein bereits zwei Jahre zurückliegender Fall bekannt, bei dem Aufnahmen durch einen Saugroboter im Internet landeten. Das Unangenehme daran für die Besitzerin: sie wurde mit heruntergelassener Hose auf der Toilette fotografiert.

Die Herstellerfirma betont zwar, es habe sich bei diesem Modell um eine Versuchsvariante gehandelt und die Nutzer hätten einen Vertrag unterzeichnet, in dem sie in die Weitergabe der Bilder eingewilligt hätten. Das mag für den konkreten Fall sogar stimmen. Allerdings sind Kameras inzwischen auch bei Saugrobotern keine Ausnahme mehr, und ob das Gerät nun Internetzugang besitzt und aus der Ferne gehackt werden kann oder noch aus der Nähe umgebaut werden muss, dürfte dem Betroffenen am Ende gleich sein.

Nachdem Staubsaugroboter mittlerweile beliebte Weihnachtsgeschenke geworden sind, darf sich nun jeder Empfänger eines solchen Geschenks, sofern es eine Kamera besitzt, mit der Frage befassen, ob er ihn tatsächlich zum Staubsaugen oder zur Beobachtung geschenkt bekommen hat.

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