In den letzten Monaten sind einige Medikamente aufgrund der Sanktionen aus Russland verschwunden, die Preise für noch vorhandene in die Höhe geschossen. Deswegen reisen viele russische Touristen unter anderem in die Türkei, um ihren Medikamentenvorrat aufzustocken. Sie argumentieren, dass dort die Qualität besser und die Kosten niedriger seien, zudem würden viele verschreibungspflichtige Medikamente frei verkauft. Nach ihrer Ankunft zu Hause teilen sie ihre Erfahrungen in sozialen Netzwerken, vergleichen die Preise und geben Tipps, schreibt das russische Reiseportal Tourdom. Besonders beliebt seien demnach Apotheken mit russischsprachigem Personal, die russische Bankkarten akzeptieren. "Wenn Sie regelmäßig teure Medikamente einnehmen, bringen Sie sie aus der Türkei mit. Die Einsparungen betragen das Zehnfache", empfehlen Internetnutzer.
Diesen Rat sollte man jedoch mit Vorsicht genießen. Aus den Richtlinien des russischen Zolldienstes geht zwar nicht eindeutig hervor, wie viele Arzneimittel für den persönlichen Gebrauch eingeführt werden dürfen. Sollten Zollbeamte aber eine verdächtig große Menge entdecken, könnten sie davon ausgehen, dass diese für den Weiterverkauf eingeführt werden.
Wie die türkische Zeitung Hürriyet berichtet, sind Medikamente bei russischen Urlaubern mittlerweile zur meistgekauften Ware geworden. Demnach gehen viele Reisende direkt nach dem Einchecken im Hotel auf Arzneimittelsuche. Aufgrund der hohen Nachfrage eröffnen in der Nähe von Fünf-Sterne-Hotels am Mittelmeer und in der Ägäis immer mehr neue Apotheken.
Zudem wollen einige Reisende, die "Pharma-Shopping" betreiben, sich etwas Kleingeld dazuverdienen. Sie bieten in sozialen Netzwerken ihre Dienste an: "Wer Medikamente benötigt, bitte kontaktieren". Davon erhoffen sie sich, einen Teil ihrer Urlaubskosten durch Arzneimittellieferungen decken zu können.
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