Wünschelrutengänger von italienischer Kommune angeheuert, um Wasser zu finden

Das norditalienische Dorf Bajardo leidet aufgrund der diesjährigen Dürre an akutem Wassermangel. Ein vom Bürgermeister angeheuerter Wünschelrutengänger soll nun Abhilfe schaffen.

Der Bürgermeister der norditalienischen Gemeinde Bajardo, Remo Moraglia, hat einen Wünschelrutengänger angeheuert, um in dem vom Wassermangel geplagten Ort neue Quellen zu finden. Wie Moraglia der Tageszeitung Il Foglio berichtete, seien im knapp 350 Einwohner zählenden Dorf seit Mai zwei von fünf Wasserquellen ausgetrocknet und der Grundwasserspiegel gefallen.

Der Wünschelrutengänger namens Renato Labolani wurde von Moraglia angeheuert, um neue potenzielle Wasserquellen zu erschließen. Die Nutzung der Wünschelrute – einer meist Y-förmigen Ast- oder Drahtgabel zum Aufspüren von Wasseradern unter der Erde ist seit dem Spätmittelalter nachgewiesen. Die Wirksamkeit dieser Methode wurde allerdings nie wissenschaftlich belegt.

Der Bürgermeister begründete seine Entscheidung gegenüber Il Foglio damit, dass Labolani bereits im Nachbarort Apricale Wasser gefunden habe. Angaben der Zeitung zufolge soll selbst der italienische Ex-Premier Silvio Berlusconi die Dienste des Paranormalisten in Anspruch genommen haben. Auch Moraglia gab sich hinsichtlich seines Vorhabens optimistisch:

"Natürlich wird man sich zuvor an Ingenieure wenden und einen Projektentwurf vorlegen müssen. Aber ich bin mir sicher, dass wir an bestimmten Punkten Wasseradern finden können."

Die Dienstleistungen des Rutengängers werden die Gemeinde vorerst 300 Euro plus Mehrwertsteuer kosten. Im Falle eines Erfolgs bei der Wassersuche könnte sich die Rechnungssumme allerdings erhöhen.

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