"Gott+" – Katholische Jugendorganisation will Gott "gendern"

Nietzsche hatte ihn in seinen "Fröhlichen Wissenschaften" für tot erklärt. Die "Katholische junge Gemeinde" (KjG) hat ganz andere Sorgen im Hinblick auf Gott: Das Bild von einem "alten, weißen Mann" soll überwunden werden. Zustimmung gibt es dafür aus der FDP.

Einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge, macht sich die "Katholische junge Gemeinde" (KjG), eine katholische Jugendorganisation mit rund 80 000 Mitgliedern, Gedanken darüber, wie sich Gott "gendern" lässt.

Der Vorschlag der Organisation: Statt "Gott" soll man in Zukunft nur noch "Gott+" schreiben – und eventuell auch sagen. So soll die Vorstellung des Allmächtigen als "alter, weißer Mann" überwunden werden.

Laut Bild begrüßt der Dachverband "Bund der Deutschen Katholischen Jugend" (BDKJ) die Entscheidung. Auch aus der FDP gab es positive Reaktionen. So sagte der LGBTI-Sprecher der Partei, Jürgen Lenders, gegenüber Bild:

"Jeder darf sich Gott vorstellen, wie er möchte. Ich habe Gott nie mit einem Geschlecht identifiziert. Wenn die Katholische Jugend Gemeinschaft (KjG) meint, damit ein Zeichen zu setzen, dann kann das ein guter Vorstoß sein, um das Bewusstsein zu verändern und für die Thematik Geschlechtlichkeit zu sensibilisieren."

Die Zeitung lässt aber auch eine kritische Stimme zu Wort kommen. Der Vorsitzende der Schüler-Union, Adrian Klant, erklärte gegenüber Bild, er habe "kein Verständnis für solche Ideen". Und weiter:

"Die linke Ideologisierung der Kinder durch katholische Verbände muss gestoppt werden."

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