Fußballer Bellerín: Interesse für Ukrainekrieg "rassistisch" – Wer spricht über Palästina und Jemen?

Der wortgewandte Kicker Héctor Bellerín hat sich in einem Youtube-Interview zu dem Ukraine-Krieg geäußert und die westliche Haltung als "rassistisch" bezeichnet. Der spanische Fußballspieler bemängelte, dass momentan kaum jemand über andere Konflikte in der Welt spreche.

Der spanische Fußballspieler Héctor Bellerín hat die westliche Haltung gegenüber der Situation in der Ukraine angegriffen. Der rechte Außenverteidiger des FC Real Betis Sevilla verurteilte in einem Interview für den Youtube-Kanal La Media Inglesa den Krieg in dem osteuropäischen Land und bekundete sein Mitgefühl für das Leid des ukrainischen Volkes. Gleichzeitig kritisierte er die Wahrnehmung dieses Konfliktes durch die westliche Gesellschaft und die mediale Aufmerksamkeit allein für diesen Krieg. Im Gespräch mit den Journalisten Nacho González und Ilie Oleart erklärte er:

"Mir erscheint ziemlich hart, dass wir uns für diesen Krieg mehr interessieren als für die anderen. Ich weiß nicht, ob dem so ist, weil sie uns mehr ähneln oder weil dieser Konflikt uns auf der wirtschaftlichen Ebene oder beim Thema Flüchtlinge direkter trifft."

Der Fußballer verwies auf die Kriege in Palästina, im Jemen und im Irak, die seiner Meinung nach schlichtweg verschwiegen würden. Bellerín bemängelte, dass sich die Berichterstattung in den Medien aktuell nur um diesen einen Krieg drehe.   

"Ich finde das sehr rassistisch und empathielos, da andere Konflikte auch viele Menschenleben fordern."

Der 27-Jährige zeigte sich mit den Sanktionen und dem Veto der FIFA gegen die Russen nicht einverstanden. Ihm zufolge täten andere Länder seit mehreren Jahren ähnliche Dinge, aber nur Russland werde von der WM ausgeschlossen. 

Bellerín erklärte, die Weltgemeinschaft sollte aus diesen Kriegen eine Lehre ziehen, um ähnliche Konflikte in Zukunft zu vereiteln. Hätte man den anderen Kriegen mehr Aufmerksamkeit geschenkt, hätte man womöglich auch den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine rechtzeitig stoppen können.

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