Ein Schweizer Mann hat Berichten zufolge ein Schlupfloch in der neuen, vereinfachten Geschlechtsumwandlungsgesetzgebung des Landes ausgenutzt und sich als Frau registrieren lassen, um ein Jahr früher in den Genuss einer üppigen Rente zu kommen.
Seit dem 1. Januar genügen in der Schweiz ein zehnminütiges Gespräch und eine Zahlung von 75 Schweizer Franken (etwa 70 Euro), um das Geschlecht auf dem Papier zu ändern. Verfahren wie eine körperliche Untersuchung und hormonelle Tests wurden abgeschafft.
Ein Mann aus dem Kanton Luzern im deutschsprachigen Teil des Landes sah dies als eine gute Gelegenheit, davon zu profitieren, berichtete die örtliche Luzerner Zeitung.
In dem wohlhabenden Alpenstaat liegt das Renteneintrittsalter für Männer bei 65 Jahren, während es für Frauen bei 64 Jahren liegt. Die Renten sind sehr hoch und reichen von 13.480 Euro bis zu fast 27.000 Euro jährlich.
Die namentlich noch nicht bekannte Person beschloss offenbar, sich einfach als Frau bei den Behörden registrieren zu lassen, statt ein weiteres Jahr auf das Geld zu warten.
Die Geschlechtsumwandlung fand nur auf dem Papier statt. Medienberichten zufolge bestätigte die Antragstellerin später Familie und Freunden, dass dies nur geschah, um die Rente zu beschleunigen.
Bislang gibt es keine Berichte darüber, dass die Luzerner Behörden gegen diesen Antrag vorgehen wollen.
Der angeblich isolierte Vorfall weist jedoch auf erhebliche Mängel in den Vorschriften zur Geschlechtsumwandlung hin. Die örtlichen Medien dachten sich schnell mehrere andere Szenarien aus, in denen diese ebenfalls von der männlichen Bevölkerung des Landes ausgenutzt werden können.
Junge Männer könnten sich als Frauen registrieren lassen, um dem Militärdienst zu entgehen, da dieser im Land nur für Männer obligatorisch ist. Witwer könnten auch dazu neigen, sich in Witwen zu verwandeln, um die höheren Entschädigungen zu erhalten, die Frauen in der Schweiz zustehen.
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