Die Menschheit wird den größten Teil ihrer Industrie in den Weltraum verlagern und die Erde zu einem Heiligtum machen, zu dem nur wenige Zugang haben werden. Dies ist die Vision des Milliardärs Jeff Bezos, dem Gründer von Amazon, der seine finanziellen Interessen kürzlich auf die Weltraumforschung verlagert hat.
In einer Rede auf dem jährlichen Forum in Washington, D.C. teilte er seine Vorhersagen darüber mit, wie die menschliche Zivilisation in Zukunft aussehen wird. Bezos zufolge werden um die Erde herum riesige zylindrische Weltraumkolonien entstehen, in denen künstliche Schwerkraft für Millionen von Bewohnern geschaffen wird. Der Planet selbst werde in ein Naturschutzgebiet mit beschränktem Zugang umgewandelt, ähnlich den heutigen US-Nationalparks. Bezos sagte voraus:
"In einigen Jahrhunderten werden die meisten oder viele Menschen im Weltraum geboren sein. Er wird ihr erstes Zuhause sein. Sie werden in diesen Kolonien geboren, sie werden in diesen Kolonien leben. Sie können die Erde so besuchen, wie Sie den Yellowstone-Nationalpark besuchen würden."
Die Kolonien würden eigene Flüsse, Wälder und wilde Tiere haben – ganz im Sinne der optimistischen Science-Fiction. Bezos verwies auf den Princeton-Physiker Gerard O'Neill, der im Jahr 1976 das Konzept der Weltraumhabitate vorgeschlagen hatte:
"Die Erde kann bis zu einem gewissen Grad, sagen wir, 10 Milliarden Menschen aufnehmen. Wir werden sehr hart daran arbeiten müssen, herauszufinden, wie die Menschheit wachsen kann, ohne den Planeten zu zerstören. Das Sonnensystem kann eine Billion Menschen ernähren."
Der Unternehmer äußerte sich nicht dazu, wer seiner Meinung nach in Zukunft über das Leben auf der Erde entscheiden wird. Bezos sagte nur, dass die Privilegien, die sich aus Reichtum und Status ergeben, eine Rolle spielen könnten.
Am 25. Oktober war bekannt geworden, dass Bezos' Unternehmen Blue Origin bis spätestens 2030 eine kommerzielle Raumstation namens Orbital Reef im erdnahen Orbit errichten will. Es wird ein gemischt genutztes Gewerbegebiet im Weltraum für Forscher, Medien, Weltraumtouristen, Geschäftsleute und viele andere sein.
Mehr zum Thema - NASA spricht von Wettlauf mit China im Weltall – weitere Mondlandung der USA auf 2025 verschoben