Bello am Drücker – Laut Studie würden Hunde Menschen wohl keine Leckerlis spenden

Eine Studie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien legt nahe, dass Hunde möglicherweise nicht dazu neigten, Menschen einen Gefallen zu erwidern, wenn es um Futter geht. Allerdings könnte dies daran liegen, wie der Versuch aufgebaut war, so die Forscher.

Hunde sind des Menschen beste Freunde, heißt es immer. Sie sind bedingungslos treu und verstehen ihre Menschen. Wenn sie gut sozialisiert und nicht traumatisiert sind, spüren und vermitteln viele ihrer Art bei Konflikten.

Langzeitstudien zufolge verlängern sie sogar das Leben ihrer Halter und werden gemäß aktuelleren Erkenntnissen bereits mit besonderen soziale Fähigkeiten geboren. Da ist es kein Wunder, dass immer mehr Geld auch in das beste Hundefutter fließt und die Umsätze allein für Trockenfutter im dreistelligen Millionenbereich liegen. Eine aktuelle Studie befasste sich mit der Frage, was Menschen vom Hund zu erwarten hätten, wenn dieser zur Abwechslung Herr über das Futter wäre – und die Antwort könnte einige Hundehalter enttäuschen, aber auch Fragen über das Experiment an sich aufwerfen. 

Frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass Hunde sich bei ihren Artgenossen auch in Form von Futter revanchieren und unabhängig von der Rasse von Natur aus einen Sinn für Gerechtigkeit haben.

In anderen Studien halfen Hunde ihren Menschen, wenn diese in Gefahr zu sein schienen. Wissenschaftler haben außerdem bestätigt, dass Hunde in der Lage sind, zwischen kooperativen, hilfsbereiten Zweibeinern und solchen, die es nicht sind, zu unterscheiden.

Die Verhaltensbiologen Friederike Range und Jim McGetrick wollten zusammen mit Kollegen an der Universität für Veterinärmedizin in Wien herausfinden, inwieweit die Fähigkeit im Zusammenspiel zugunsten der Futterversorgung des Menschen funktioniert und ob die Vierbeiner dabei zwischen spendablen und knauserigen Menschen unterscheiden.

Für die Versuchsanordnung wurden 21 Haushunde unterschiedlicher Rassen (Border Collie, Windhund, Terrier, Australian Shepherd, Dackel, Podenco, Beagle und Mischlinge) trainiert, einen Knopf zu benutzen, um Futter aus einem nahe gelegenen Spender zu erhalten. Jeder Hund wurde anschließend mit einem Menschen zusammengebracht, der in einem benachbarten Gehege zu sehen war und den Knopf betätigte, um Futter im Gehege des Hundes auszugeben. Die Vierbeiner konnten zusehen, wie manche Menschen für sie den Knopf betätigten, andere Zweibeiner, mit denen sie zusammengebracht worden waren, den Futterknopf aber nicht drückten. Dann waren die Hunde an der Reihe, die Gefälligkeiten zu erwidern, und durften für die Menschen den Futterknopf betätigen. Das taten sie aber bei den großzügigen Menschen genauso selten wie bei den geizigeren.

Das erlaube jedoch nicht den Schluss, dass unsere geliebten Vierbeiner egoistisch sind, "ihrem Menschen" nichts abgeben würden und sie im Bedarfsfall gar verhungern ließen. Vielmehr könnte es laut den Wissenschaftlern an der Versuchsanordnung liegen und daran, dass die Hunde üblicherweise diejenigen sind, die Futter erbitten müssen, statt in der Position zu sein, die in der Hierarchie typischerweise über ihnen stehenden Menschen zu füttern. Die Hunde könnten einfach nicht verstanden haben, was von ihnen verlangt wurde, was an der Art und Weise liegen könnte, wie das Experiment angelegt war, so die Studienautoren.

"Es könnte aber auch sein, dass sie die Verbindung zwischen dem hilfreichen Verhalten der Menschen und der Belohnung nicht erkannt haben."

Auch könnte es daran liegen, dass in dem Versuchsaufbau ein Futterspender benutzt wurde, bei dem die direkte physische Verbindung zwischen Drücken und Futterausgabe am anderen Ende nicht so offensichtlich war, wie McGetrick erklärte. Es sei sehr schwierig zu wissen, inwieweit die Vierbeiner nachvollziehen können, dass der Mensch ihnen durch das Drücken des Knopfs das ersehnte Futter gespendet habe. Als Nächstes wollen die Forscher den gleichen Versuchsaufbau mit Artgenossen testen, um zu sehen, ob es an der Testmethode lag.

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