Am Montagabend hat der Stadtrat der israelischen Metropole Tel Aviv-Jaffa eine Änderung der Gemeindeverordnung genehmigt, wonach Hundebesitzer ihre Tiere künftig in einer DNA-Datenbank registrieren lassen sollen. Mit dieser Maßnahme wollen die örtlichen Behörden das große Hundekotproblem in der Küstenstadt lösen. Die Verordnung muss allerdings noch vom Innenministerium geprüft und genehmigt werden.
Die neue Regelung berechtigt Inspekteure, Proben von Hundekot auf den Straßen zu sammeln. Nach einer DNA-Analyse werden Besitzer, die die Ausscheidungen ihrer Hunde herumliegen lassen, per Post einen Strafzettel bekommen. Außerdem sollen sie für die bei der Ermittlung entstandenen Kosten aufkommen.
Die genaue Höhe des Bußgeldes muss bei der Billigung durch das Innenministerium festgelegt werden. Gegenwärtig kostet es umgerechnet knapp 190 Euro, wenn ein Hundehaufenverursacher auf frischer Tat ertappt wird. Laut Schätzungen der örtlichen Behörden lassen Hundebesitzer jeden Monat 500 Kilogramm Kot auf den Straßen von Tel Aviv herumliegen. Ihrerseits wollen die Behörden alles getan haben, um das Problem zu lösen: Stadtweit gibt es Dutzende Hundeplätze, in Parks und Gärten sind Sammelstellen für Tüten mit Hundekot installiert, allein im Jahr 2020 hat die sogenannte Grüne Patrouille mehr als 3.500 Knöllchen an Menschen ausgestellt, die beim Gassigehen nicht säubern.
Tel Aviv gehört weltweit zu den Städten mit den meisten Hunden im Vergleich zur Einwohnerzahl. In der Mittelmeerstadt gibt es mehr als 40.000 Haushalte mit Hunden. Jeder elfte Einwohner ist Hundebesitzer.
Es ist nicht das erste Projekt dieser Art. Die Stadt Petach Tikva bei Tel Aviv hat bereits im Jahr 2008 eine ähnliche Initiative gestartet. Auch die spanische Stadt Málaga entnimmt zur Häufchenbekämpfung bereits einen "genetischen Pfotenabdruck".
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(rt/dpa)