Wegen "Kolonialgeschichte": "Woke" Oxfordstudenten stimmen für Entfernung eines Portraits der Queen

Studenten an der Universität Oxford haben dafür gestimmt, ein Porträt der Queen aus ihrem Gemeinschaftsraum zu entfernen. Bildungsminister Gavin Williamson verurteilte den Schritt als "einfach absurd". Pikant: Der Antragsteller ist kein Brite.

Matthew Katzman, der Vorsitzende des Middle Common Room des Magdalen College(MCR), einer Studentenorganisation des College, hatte den Antrag gestellt, das Porträt der Königin aus dem Raum zu entfernen. Sein Argument ist, dass dieser "ein Raum sein soll, in dem sich alle willkommen fühlen", während die Monarchin "die jüngste Kolonialgeschichte repräsentiert."

Matthew Katzman, 25, hat seinen Abschluss an der Stanford University gemacht und ist jetzt Doktorand in "Komplexitätstheorie", berichteten britische Zeitungen am Mittwoch.

Die Abstimmung endete mit zehn Ja-Stimmen für die Entfernung des Porträts, zwei dagegen und fünf Enthaltungen.

Ein Mitglied, dessen Name im Protokoll nicht genannt wurde, sagte, dass das "effektive 'Cancelling' der Königin" eine "schlechte Botschaft aussende, die sicher wütend machen wird. Außerdem ist es kulturell unsensibel, wenn ein Gemeinschaftsraum, der so stark aus internationalen Studenten besteht, versucht, ein nationales Symbol aus einer britischen Institution zu entfernen. Das kulturelle Erbe aller Nationen hat das Recht, respektiert zu werden, und ein Gemeinschaftsraum, der das nicht tut, kann nicht behaupten, inklusiv zu sein."

Matthew Katzman ist der Sohn des Wirtschaftsanwaltes Scott Katzman, dessen Villa in Washington, D. C., laut Daily Mail mehr als 5,5 Millionen Dollar wert ist. Bevor er nach Stanford ging, studierte Katzman an der Sidwell Friends School, einer angesehenen Quäker-Akademie in der US-Hauptstadt, die die Schule der Wahl für Präsidentensprösslinge ist.

Obamas ältere Tochter Malia war etwa zur gleichen Zeit wie Katzman Schülerin in Sidwell. Ihre jüngere Schwester Sasha ist ebenfalls ein Alum, ebenso wie Chelsea Clinton, Nancy Reagan und die Kinder von Richard Nixon und Theodore Roosevelt. Auch die Enkel des heutigen US-Präsidenten Joe Biden besuchten die Schule.

Dinah Rose, die Präsidentin des Magdalen College, sagte, dass die Entscheidung bei den Studenten und nicht beim College liege. 

Sie betonte, dass die Handlung der Studenten nicht repräsentativ für das College seien, aber dass sie ihr Recht auf "freie Meinungsäußerung und politische Debatte" unterstütze.

In einer Reihe von Tweets sagte sie: "Vor ein paar Jahren, etwa 2013, kauften sie einen Druck eines Fotos der Queen, um ihren Gemeinschaftsraum zu dekorieren.

Kürzlich stimmten sie dafür, es abzunehmen. Beide Entscheidungen haben sie selbst zu treffen, nicht das College."

Sie fügte hinzu: "Ein Student zu sein, bedeutet mehr als nur zu studieren. Es geht darum, Ideen zu erforschen und zu debattieren. Manchmal geht es auch darum, die ältere Generation zu provozieren. Das scheint heutzutage nicht mehr so schwer zu sein."

Das Magdalen College ist eines der älteren Colleges der Universität Oxford. Einer der bekanntesten Absolventen ist Oscar Wilde.

Bildungsminister Gavin Williamson sagte am Dienstagabend via Twitter: "Dass Studenten der Universität Oxford ein Bild der Königin entfernen, ist einfach absurd."

"Sie ist das Staatsoberhaupt und ein Symbol dessen, was das Beste an Großbritannien ist. Während ihrer langen Regierungszeit hat sie unermüdlich daran gearbeitet, die britischen Werte von Toleranz, Inklusivität und Respekt in der ganzen Welt zu fördern."

Der britische Premierminister Boris Johnson schloss sich Williamsons Erklärung am Mittwoch an.

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