Neubauer rechtfertigt sich: "Dass Herr Maaßen selbst ein Antisemit ist, habe ich nicht gesagt"

Nach der Kontroverse um Äußerungen gegen Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen hat sich Luisa Neubauer erstmals seit drei Tagen wieder öffentlich geäußert. Die Klimaaktivistin steht zu ihren Aussagen.

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat ihre Vorwürfe gegen den Ex-Präsidenten des Verfassungsschutzes Hans-Georg Maaßen (CDU), antisemitische Inhalte zu teilen und zu verbreiten, erneuert und zu untermauern versucht. In einem Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) am Mittwoch sagte Neubauer: "Herr Maaßen hat vor allem über seinen Twitter-Account auf die Plattform 'The Unz Review' verlinkt." Die Seite wird vom US-Amerikaner Ron Unz betrieben.

Zudem habe Maaßen "auf seinem Twitter-Profil unter anderem wiederholt problematische Begriffe wie 'Globalisten' verwendet", so Neubauer weiter. Dieser Begriff werde von Rechtsextremisten als ein international verstandener Code verwendet, behauptet die 25-Jährige. "Als langjähriger Präsident des Verfassungsschutzes sollte er mit solchen 'Codes' vertraut sein." Zugleich stellte Neubauer klar: "Dass Herr Maaßen selbst ein Antisemit ist, habe ich nicht gesagt."

Nach der ARD-Sendung Anne Will am Sonntagabend wurde Neubauer scharf kritisiert, weil sie in der Sendung keine konkreten Beweise für die von ihr geäußerten Antisemitismus-Vorwürfe gegen Maaßen vorlegen konnte. Außerdem wurde sie persönlich scharf angegangen. Zu der Kritik und den Angriffen sagt sie: "Mich beunruhigt in dieser Zeit persönlich sehr, dass Diskriminierung, Verschwörungsmythen und Wissenschaftsleugnung salonfähig gemacht werden."

CDU-Chef und Unionskanzlerkandidat Armin Laschet, der ebenfalls in der Talkrunde saß, hatte mit Rückfragen auf die Äußerungen der Klimaaktivistin reagiert. Neubauer müsse Beweise dafür liefern, dass Maaßen ein Antisemit sei, so der Politiker. "Antisemitismus wäre nicht akzeptabel."

Maaßen selbst hatte die Vorwürfe am Montag zurückgewiesen. "Das sind für mich halt- und beleglose Behauptungen, die ich energisch zurückweise", sagte der ehemalige Verfassungsschützer.

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(rt/dpa)