Finanzunternehmen in Neuseeland werden verpflichtet, über die Folgen ihrer Tätigkeit für die Natur Rechenschaft an Kunden und Behörden abzulegen. Das geplante Gesetz macht den Inselstaat zum Pionier auf dem Gebiet und wird voraussichtlich diese Woche in einer ersten Lesung behandelt. Klimaminister James Shaw präzisierte:
"Dieses Gesetz wird die Klimarisiken und die Widerstandsfähigkeit in das Herz der finanziellen und geschäftlichen Entscheidungsfindung bringen."
Rund 200 der größten Unternehmen des Landes und mehrere ausländische Unternehmen mit einem Vermögen von mehr als einer Milliarde NZ-Dollar (knapp 600 Millionen Euro) sind von der Gesetzgebung betroffen. Überdies wird das Gesetz Finanzunternehmen dazu verpflichten, nicht nur ihre eigenen Investitionen hinsichtlich der Auswirkungen auf die Umwelt zu bewerten, sondern auch jener Unternehmen, an die sie Geld verleihen. Der neuseeländische Minister für Handel und Verbraucherschutz David Clark erklärte in diesem Zusammenhang:
"Während einige Unternehmen damit begonnen haben, Berichte darüber zu veröffentlichen, wie sich der Klimawandel auf ihr Geschäft, ihre Strategien und ihre Finanzlage auswirken kann, liegt noch ein langer Weg vor uns."
Vergangenen September kündigte die Regierung in Wellington an, den Finanzsektor zur Informationsvergabe über Klimarisiken verpflichten zu wollen. Unternehmen, die keine Angaben machen können, müssen ihre Gründe erläutern.
Die neuseeländische Regierung hat in ihrer zweiten Amtszeit verschiedene Maßnahmen zur Emissionsreduzierung eingeführt, darunter die Garantie, den öffentlichen Sektor bis ins Jahr 2025 klimaneutral zu machen und ab Mitte des Jahrzehnts nur emissionsfreie Busse im öffentlichen Verkehr einzusetzen.
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