Wegen Lockdown: Britische Wirte müssen Bier im Wert von fast 400 Millionen Euro vernichten

In Großbritannien hat die COVID-19-Pandemie das Biergeschäft hart getroffen. Wegen der erzwungenen Schließungen von Bars und Kneipen müssen nun fast 50 Millionen Liter abgelaufenes Bier in den Abguss geschüttet werden. Den entgangenen Gewinn schätzen die Kneipenwirte als enorm ein.

Die British Beer and Pub Association (BBPA) geht von insgesamt 49,5 Millionen Litern Fassbier aus, die wegen des langen Corona-Lockdowns vernichtet werden müssen, teilte am Freitag der Sender BBC mit. Das entspricht dem Bericht zufolge etwa 495.000 Badewannen voll Bier. Die Verluste lassen sich demnach auf 331 Millionen Pfund (etwa 376 Millionen Euro) beziffern.

Alle Fassbiere, die nicht vor Ablauf ihres Mindesthaltbarkeitsdatums getrunken wurden, müssen nun zurück an die Brauereien gehen und entsorgt werden. Bei vielen Bieren ist dies drei bis vier Monate nach der Lieferung an die Pubs der Fall, bei Ales und einigen anderen Bieren sogar schon nach sechs bis neun Wochen.

Von den umgerechnet 87 Millionen Pints ausrangiertem Bier mussten dem Bericht zufolge 70 Millionen Pints bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr entsorgt werden. Danach wurden die Pub-Betreiber vorsichtiger und legten weniger Vorräte an. Dennoch rechnet man durch die Winter-Lockdowns trotzdem mit rund 17 Millionen weiteren verschwendeten Pints – ein Verlust, den der britische Bier-Verband BBPA als "herzzerreißend" bezeichnet.

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(rt/dpa)