Mitglieder der sogenannten Kirche des Satans trauern um die Zerstörung eines Tempels in der Ortschaft Poughkeepsie im US-Bundesstaat New York. Das im Jahr 1900 erbaute Gebäude ist am Donnerstagmorgen in Schutt und Asche gesunken. Das sogenannte "Halloween House" war mit Teufelsskulpturen geschmückt. In seiner Einfahrt stand ein Leichenwagen, über der Garage hing ein Schild mit der Aufschrift "Garage des Teufels". Das historische Gebäude diente Mitgliedern der religiösen Gemeinde als Treffpunkt, um zum Beispiel Halloween zu feiern.
Die Ermittlungen nach der Brandursache ergaben, dass es sich um eine vorsätzliche Tat handelte. Sicherheitskameras hielten gegen fünf Uhr morgens einen Mann mit Kanistern fest, der auf die Veranda des Tempels eine Flüssigkeit schüttete und sie danach ansteckte. Nach Angaben der Polizei hatten zwei Menschen gerade noch Zeit, das Haus unversehrt zu verlassen.
Eine der religiösen Gemeinde angehörende Frau mit dem Künstlernamen Isis Vermouth verglich den Brandanschlag mit einer "Terrorattacke":
"Alle stehen unter Schock und die ganze Nachbarschaft ist beunruhigt. Wer auch immer das getan hat, er wird von uns allen verdammt. Ich verstehe einfach nicht, warum jemand Hexen des Satans verärgern will. Denn dafür gibt es eine höllische Strafe zu zahlen."
Der Hohepriester der Kirche des Satans, Peter H. Gilmore, sagte seinerseits, das "Halloween House" sei wahrscheinlich nicht mehr wiederherzustellen, weil der Schaden durch das Feuer zu groß sei. Er beklagte auch, dass es in der Ortschaft intolerante und unwissende Menschen gebe. Gilmore zufolge fuße seine Religion nicht auf der Anbetung des Teufels, sondern auf solchen atheistischen Grundsätzen wie Freiheit, Individualismus und Selbstverwirklichung.
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