Über 4.000 Einladungslinks zu privaten WhatsApp-Gruppen wurden bei Google indiziert. Das massive Datenleck ermöglichte es jedem, diesen Gruppen beizutreten und private Informationen wie Telefonnummer oder Profilbild von Gruppenmitgliedern zu sehen.
Das Datenleck wurde vom Cybersicherheitsforscher Rajshekhar Rajaharia gemeldet. Am Montag bestätigte er, dass WhatsApp alle Einladungslinks und Profile aus der Google-Suche entfernt hat. Dies ist keine neue Geschichte, ein ähnliches Informationsleck trat bereits im Jahr 2019 auf. Das Problem wurde jedoch gelöst, nachdem es gemeldet worden war.
WhatsApp behauptet in einer Erklärung, dass die Sicherheit der App nach dem Leck im letzten Jahr nun erhöht wurde und die Nutzer selbst an dem jüngsten Leck schuld sind. WhatsApp-Sprecherin Alison Bonny sagte:
"Wie alle Inhalte, die in durchsuchbaren öffentlichen Kanälen geteilt werden, können Einladungslinks, die öffentlich im Internet gepostet werden, von anderen WhatsApp-Nutzern gefunden werden."
Bedingt wurde dies durch eine Änderung der Datenschutzeinstellungen des Messengers. Die aktualisierte Richtlinie von WhatsApp besagt, dass Informationen des Nutzers an die Unternehmensfamilie weitergegeben werden können, um "deren Aktivitäten zu erleichtern, zu unterstützen, zu integrieren und unsere Dienste zu verbessern".
Alle Informationen wie zum Beispiel Telefonnummer oder grundlegende Informationen, die Nutzer beim Erstellen eines WhatsApp-Kontos angeben, wurden automatisch gesammelt und an Facebook weitergegeben. Gesammelt werden auch Informationen über das genutzte Gerät, das Mobilfunknetz, die IP-Adresse sowie über den Standort des Geräts. Letzteres erfolgt jedoch nur mit Erlaubnis des Nutzers.
Die Nutzer haben bis zum 8. Februar Zeit, die neuen Regelungen zu akzeptieren. WhatsApp gab an, dass Nutzer möglicherweise nicht mehr auf ihre WhatsApp-Konten zugreifen können, wenn sie den neuen Datenschutzrichtlinien nicht zustimmen.
Nachdem die neuen Datenschutzbestimmungen bekannt gegeben wurden, rief Elon Musk bei Twitter dazu auf, den Messenger Signal zu verwenden. Viele scheinen seinem Ratschlag gefolgt zu sein: Die App verzeichnete einen noch nie da gewesenen Anstieg neuer Nutzer.
Mehr zum Thema - Facebook zwingt WhatsApp-Nutzer ab Februar, persönliche Daten zu teilen