Literaturnobelpreis 2020 erhält US-amerikanische Dichterin Louise Glück

In diesem Jahr wird die US-amerikanische Lyrikerin Louise Glück mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Das gab die Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm bekannt. Die Preisträgerin gilt als eine der begabtesten Dichterinnen in den USA. Zwei Bände der 77-Jährigen erschienen bisher auf Deutsch.

Die frisch gekürte Nobelpreisträgerin Louise Glück werde "für ihre unverkennbare poetische Stimme" ausgezeichnet, mit der sie "mit strenger Schönheit die individuelle Existenz universell" mache, versichert der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm. In der Heimat wurde sie zur 12. "Poet Laureate" der USA ernannt. Momentan fungiert sie als "Writer-in-Residence" an der Yale Universität. Sie hat bereits mehrere wichtige Preise für ihr Schaffen gewonnen, unter anderem die National Humanities Medal, die ihr Ex-Präsident Barack Obama 2015 verlieh.

Die auf Deutsch erschienenen Bücher der Dichterin Louise Glück sind beim Luchterhand Literaturverlag erhältlich. "Wir sind gerade dabei, die Rechte neu zu verhandeln", so der Sprecher Karsten Rösel am Donnerstag im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Die Nobelpreise sind diesmal mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (rund 950.000 Euro) pro Kategorie und damit einer Million Kronen mehr als im Vorjahr dotiert. Damals hatte die Akademie gleich zwei Preise vergeben, da die Vergabe 2018 wegen eines umfassenden Skandals um das mittlerweile ausgetretene Akademiemitglied Katarina Frostenson und ihren Ehemann Jean-Claude Arnault zunächst ausgefallen war.  

Offiziell gewürdigt werden die Nobelpreisträger traditionell am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel. Die prunkvollen Preiszeremonien, auf denen die Geehrten dann üblicherweise ihre Medaillen und Diplome erhalten, finden in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht statt.

Die Preisverleihung im Konzerthaus von Stockholm soll durch eine im Fernsehen übertragene Vergabe im Rathaus der Stadt ersetzt werden, auf der die Preisträger aus ihrer Heimat zugeschaltet werden sollen. Auch die Verleihung des Friedensnobelpreises, der als einziger in Oslo und nicht in Stockholm vergeben wird, wird coronabedingt deutlich kleiner ausfallen.

Seit Anfang der Woche sind bereits die Nobelpreisträger in den wissenschaftlichen Kategorien Medizin, Physik und Chemie verkündet worden. Unter den Auserwählten war mit dem Astrophysiker Reinhard Genzel auch ein Deutscher. Am Freitag wird der diesjährige Friedensnobelpreisträger benannt, zum Abschluss folgt dann am Montag noch der Wirtschaftsnobelpreis, der als einziger nicht auf Nobels Testament zurückgeht.

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(rt/dpa)