Zu freizügig für hohe Kunst: Pariser Museum lässt Besucherin mit zu tiefem Dekolleté nicht hinein
In einem offenen Brief auf Twitter beklagte sich die Betroffnene über die Zutrittsverweigerung. Sie teilte ein Foto, auf dem sie in dem Kleid abgebildet ist:
Lettre ouverte @MuseeOrsay Ci-joint la robe de la discorde (photo prise quatre heures plus tôt) pic.twitter.com/FTIXQKsdRZ
— Tô’ (@jeavnne) September 9, 2020
"Ich bin nicht nur meine Brüste, ich bin nicht nur ein Körper. Ihre Doppelmoral sollte kein Hindernis für mein Recht auf Zugang zu Kultur und Wissen sein", stellte sie klar und erwähnte zahlreiche Gemälde und Skulpturen von nackten Frauen, die in dem Museum ausgestellt sind. Doch die Kartenverkäufer und das Sicherheitspersonal hätten der Frau gesagt, dass "Regeln eben Regeln" seien. Die Besucherin durfte das Museum erst betreten, nachdem sie sich eine Jacke übergezogen hatte.
Das Musée d’Orsay wandte sich anschließend an die Frau und entschuldigte sich für das übereifrige Personal. "Wir bedauern das zutiefst und entschuldigen uns bei der Betroffenen, mit der wir Kontakt aufnehmen", hieß es in einer Erklärung auf Twitter.
Dennoch scheint es, dass die Museumsmitarbeiter eventuell lediglich die hausinternen Regeln befolgten. Die Richtlinien auf der Webseite des Museums besagen, dass Besucher beim "Tragen eines Outfits, das den Frieden stören kann", das Gebäude nicht betreten dürfen. Was genau angeblich "den Frieden stören kann", wird jedoch nicht näher definiert.
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