Auf dem Werbemotiv für den Audi RS4 sieht man ein kleines Mädchen mit Sonnenbrille im Sommerkleid, das an einen Kühlergrill eines Autos angelehnt eine Banane isst. Viele Nutzer hatten das am Wochenende gepostete Bild scharf kritisiert, weil das Mädchen mit einem für sie potenziell gefährlichen Fahrzeug abgebildet und neben dem Kühlergrill vom Fahrersitz aus nicht zu sehen sei. Dies sei im Hinblick auf zahlreiche Verkehrstote geschmacklos. "Schön, dass ihr zeigt, wie Kinder durch eure Autos locker getötet werden können. Man kann sie ja nicht mal sehen aus dem Auto heraus", schrieb ein Nutzer. Außerdem war die Darstellung des Mädchens in Verbindung mit dem Werbespruch "Lässt dein Herz schneller schlagen – in jeder Beziehung" von vielen als sexualisiert aufgefasst worden. "Kleines Mädchen mit Phallussymbol in der Hand. Klar, super", twitterte eine Nutzerin.
Einige gingen noch weiter und warfen dem Konzern Pädophilie vor. "Früher sah das so aus. Heute müssen schon Vorschulmädchen dafür herhalten", kritisierte eine Nutzerin.
Ein Nutzer postete eine Collage, die Audis Werbung und eine Karikatur von Martin Perscheid zeigt:
Doch es gab auch Gegenstimmen. Einige Internetnutzer verteidigten den Konzern und wiesen darauf hin, dass das Bild keinen sexuellen Kontext enthalte. Alle, die das finden, sollten "sich helfen lassen und sich von Kindern fernhalten". "Bin ich der einzige, der es als krank(!) empfindet, dass Menschen den Gedanken haben, hier die Banane überhaupt ins falsche Licht und den Fokus zu setzen?", fragte ein Nutzer:
Die VW-Tochter teilte auf Twitter mit, das Bild sei unsensibel und solle in Zukunft nicht mehr verwendet werden. Audi betonte, man habe mit dem Motiv zeigen wollen, dass das beworbene Auto ein Familienmodell sei und sich auch die kleinsten Verkehrsteilnehmer entspannt auf verschiedene Fahrassistenz- und Notbremssysteme verlassen könnten. Das sei ein Fehler gewesen, so der Konzern.
Die Reaktion von Audi sorgte für noch heftigere Diskussionen. Viele Nutzer fragten, wofür sich der Konzern überhaupt entschuldige. "Ich verstehe, Sie wollen kein Risiko eingehen, weil Sie einen Ruf zu verlieren haben. Aber es muss eine Grenze geben, im Sinne der normalen Kunden. Auch bei denen haben Sie nämlich einen Ruf zu verlieren. Wieso knicken Sie hier ein? In was für einer Gesellschaft wollen Sie leben?", twitterte ein Nutzer. "Selbst schuld, wenn Sie irgendwelchen Dahergelaufenen auf Twitter antworten. Die kaufen weder Familienautos noch von Audi, also was soll's", resümierte ein User.
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