Untersuchungen an einer Gruppe von Blutspendern in Dänemark deuten darauf hin, dass die Sterberate durch COVID-19 deutlich unter einem Prozent der Anzahl der mit der Krankheit infizierten Menschen liegt, so ein Forscherteam am Rigshospitalet in Kopenhagen.
Die Tests wurden an 1.487 Proben von dänischen Blutspendern im Krankenhaus durchgeführt und ergaben eine Sterblichkeitsrate von nur 0,16 Prozent. Damit liegen die Schätzungen der dänischen Wissenschaftler bis zu 20 Mal niedriger als die der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die die Sterblichkeitsrate auf ein bis drei Prozent der COVID-19-Erkrankten schätzt.
Die Studie deutet auch darauf hin, dass sich weit mehr Dänen als die 5.000, die laut aktuellen Angaben betroffen sind, mit dem Virus infiziert haben, und die Zahl möglicherweise bis zu 400.000 beträgt.
Der Test suchte nach Antikörpern, die während einer Infektion gebildet wurden, und stellte fest, dass 22 der 1.487 Spender positiv waren, berichtete der Dänische Rundfunk.
Die Mediziner mahnten jedoch zur Vorsicht, da die Zahlen "komplex" seien, wiesen aber auch darauf hin, dass Blutspender tendenziell gesünder seien als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Der Leiter der dänischen Gesundheitsbehörde hatte zuvor gesagt, es gebe "eine große Ansteckungsgefahr" im Land, und warnte vor einer enormen Dunkelziffer nicht diagnostizierter Dänen.
Bisher wurden in Dänemark 6.879 Coronavirus-Fälle und 309 Todesfälle bei einer Bevölkerung von 5,8 Millionen registriert. Seit Mitte März befindet sich das skandinavische Land in einem Lockdown, am Mittwoch gab es erste Lockerungen. In einem ersten Schritt wurden Kindertagesstätten und Schulen für Kinder in der ersten bis zur fünften Klasse wiedereröffnet.
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