Kroatien: Erdbeben erschüttert Zagreb – viele Verletzte und schwere Schäden

Die berühmte Kathedrale, ein Wahrzeichen der kroatischen Hauptstadt, verlor eine der beiden Kirchturmspitzen, die 100 Meter in die Höhe ragten. Das Erdbeben in Kroatien, das Zagreb erschütterte, war das schwerste seit 140 Jahren in diesem EU-Land.

Zwei Erdbeben haben in der kroatischen Hauptstadt Zagreb Dutzende Menschen verletzt und schwere Schäden angerichtet. Die mittelstarken Erdstöße ereigneten sich in kurzer Abfolge von etwas mehr als einer halben Stunde. Eine 15-Jährige, die aus Trümmern geborgen wurde, rang im Krankenhaus um ihr Leben, berichtete der private Fernsehsender RTL unter Berufung auf die Ärzte des Krankenhauses. 

Das European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC) gab die Stärke des ersten Bebens um 6.24 Uhr am Sonntagmorgen mit 5,4 und die des zweiten Bebens um 7.01 Uhr mit 5,0 an. Die Zentren der beiden Beben lagen sieben beziehungsweise zehn Kilometer nördlich von Zagreb. Es war das schwerste Beben seit 140 Jahren, welches das EU-Land Kroatien aktuell heimgesucht hat.

Menschen liefen erschrocken aus den Häusern

Ziegel fielen von Dächern, Fassaden bekamen Risse, Mauern stürzten ein und Trümmer beschädigten parkende Autos. Auch die Kathedrale, ein Wahrzeichen im Zentrum der Stadt, wurde beschädigt – eine der beiden Turmspitzen stürzte ein und fiel aus mehr als 100 Metern Höhe zu Boden.

Aus zwei Krankenhäusern mussten Patienten in Sicherheit gebracht werden, weil Teile der Gebäude schwer beschädigt wurden.

Menschen liefen erschrocken aus den Häusern. Das Innenministerium rief die Bürger dazu auf, nicht den Sicherheitsabstand zu vergessen, der angesichts der Coronavirus-Pandemie geboten ist. Kroatien verzeichnete bis zum Sonntag 204 nachgewiesene Ansteckungen mit dem Virus SARS-CoV-2, doch wachsen auch dort die Zahlen derzeit von Tag zu Tag rasch.

Über Twitter werden Fotos geteilt, auf denen zu sehen ist, wie die Straßen von Zagreb aussehen: 

Über Kurznachrichtendienst Twitter teilte ein Nutzer ein Video, auf dem zu sehen ist, wie die Erde bebte.

Auf einem Twitter-Video ist zu sehen, wie auch eine Frühchen-Station evakuiert werden musste, weil dieses Krankenhaus durch das Erdbeben beschädigt wurde. Unterstützung kam demnach von der Armee und den Ultras vom Fußballclub Dinamo.

(rt/dpa)