Wegen Corona-Krise: Paris stellt Verstaatlichung von angeschlagenen Unternehmen in Aussicht

Frankreich will alle verfügbaren Mittel zum Schutz großer französischer Unternehmen einsetzen, die unter dem Zusammenbruch der Finanzmärkte leiden. Das teilte der Finanzminister des Landes mit und fügte hinzu, dass selbst Verstaatlichungen möglich seien.
Französische Polizeistreife auf dem Trocadero-Platz in der Nähe des Eiffelturms in Paris

Die französische Regierung hat am Dienstag erklärt, sie sei bereit, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um große Unternehmen zu unterstützen, die unter den gegenwärtigen durch die COVID-19-Pandemie verursachten globalen Marktturbulenzen leiden. Der französische Finanzminister Bruno Le Maire sagte bei einem Gespräch mit Journalisten:

Ich werde nicht zögern, alle verfügbaren Mittel zum Schutz großer französischer Unternehmen einzusetzen.

Das kann durch Rekapitalisierung geschehen, das kann durch eine Beteiligung geschehen, ich kann sogar den Begriff Verstaatlichung verwenden, wenn es nötig ist.

Laut der Financial Times, die den Minister zitiert, versprach Paris außerdem ein Maßnahmenpaket in Höhe von 45 Milliarden Euro. Dieses soll Unternehmen und Beschäftigten helfen, die Auswirkungen der Pandemie zu überstehen. Das Paket soll Zahlungen an beurlaubte Arbeitnehmer sowie aufgeschobene Steuer- und Sozialversicherungsrechnungen umfassen.

Die Hilfsmaßnahmen sollen außerdem staatliche Garantien in Höhe von 300 Milliarden Euro für Bankkredite an Unternehmen und eine Billion Euro vonseiten der europäischen Institutionen umfassen, so Le Maire.

Am Montag ordnete der französische Präsident Emmanuel Macron eine strengere Abriegelung des gesamten Landes an. Nach China, Italien, Iran, Spanien, Südkorea und Deutschland weist Frankreich die siebthöchste Zahl an bestätigten COVID-19-Fällen auf.

Mehr zum Thema - Frankreich verhängt wegen illegaler Monopolpraktiken Milliardenstrafe gegen Apple