Frankreich schließt alle Schulen: "Schwerste Gesundheitskrise seit einem Jahrhundert"

Zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Krise wandte sich Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron in einer Fernsehansprache an die Nation. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, werden ab Montag sämtliche Kindergärten, Schulen und Universitäten geschlossen.

Nach Italien hat es Frankreich bisher am schlimmsten in Europa getroffen. Insgesamt  2.876 Infizierte und 2.876 bestätigte Fälle des Coronavirus und 61 Todesopfer musste der deutsche Nachbar aufgrund der Krankheit COVID-19 bereits hinnehmen. Um eine weitere Verbreitung zu vermeiden, entschied die französische Regierung am Donnerstagabend, ab Montag sämtliche Kindergärten, Schulen und Fakultäten zu schließen. 

Am Abend wandte sich der Präsident der Französischen Republik in einer Fernsehansprache an die Nation, um den Franzosen die Entscheidungen der Exekutive zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus im Land mitzuteilen. Der Präsident bezeichnete COVID-19 von den ersten Augenblicken seiner Rede an als "die schwerste Gesundheitskrise, die Frankreich seit einem Jahrhundert kennt".

Macron lobte die Arbeit des medizinischen Personals, "diese Helden in weißen Kitteln" und "das kühle Blut", das die Franzosen gezeigt haben. "Dies ist eine großartige Nation", betonte er.

Der Präsident kündigte insbesondere an:

"Wir stehen erst am Anfang dieser Epidemie, und überall in Europa beschleunigt sie sich, sie verstärkt sich", sagte Macron und rief dazu auf, "denen zuzuhören, die es wissen", nämlich Wissenschaftlern.

Priorität haben die Eindämmung der Epidemie und "der Schutz der am stärksten gefährdeten Personen", sagte der Präsident, der die über 70-Jährigen und gefährdete Personen aufforderte, zu Hause zu bleiben.

Macron betonte zwar, dass das Virus "keine Grenzen" kennt, er aber mögliche Grenzschließungen in Betracht zieht, "wenn sie relevant sind" und "auf europäischer Ebene" besprochen wurden.