Coronavirus: 168 weitere Tote in Italien – Österreich führt strenge Grenzkontrollen ein

In Italien sind weitere 168 Menschen am neuartigen Coronavirus gestorben. Damit steigt die Zahl der COVID-19-Toten auf insgesamt 631. Die Gesamtzahl der gemeldeten Infizierten übersprang die 10.000er-Marke. Nachbarland Österreich führt derweil Einreiseverbot ein.

Am Dienstag meldeten die italienischen Behörden die bislang höchste Opferzahl an einem Tag. Weitere 168 Menschen seien wegen des neuartigen Coronavirus gestorben. Damit steigt die Zahl der COVID-19-Toten auf insgesamt 631. Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen stieg nach Angaben der Behörden von 144 auf 877. Die Gesamtzahl der gemeldeten Infizierten übersprang die 10.000er-Marke und lag am Dienstag bei 10.149 Menschen. Das teilte der Zivilschutz in Rom mit.

Einreisestopp für Menschen aus Italien nach Österreich

Am Vortag hatten die Behörden insgesamt 9.172 Infektionen im Zuge des Ausbruchs gezählt. Die Zahl der Toten lag am Vortag bei 463. Mehr als 1.000 Menschen sind inzwischen wieder genesen. Es dürfte Experten zufolge eine hohe Dunkelziffer bisher nicht registrierter Infektionen geben.

Im Kampf gegen das neuartige Virus ergriff das Nachbarland Österreich drastische Maßnahmen. Die Einreise aus Italien wird massiv erschwert, wie Regierungschef Sebastian Kurz am Dienstag sagte. Kontrollen an der Grenze zum südlichen Nachbarland werden in nächster Zeit wieder zur Normalität. Fast niemand aus Italien darf mehr aus beruflichen oder privaten Gründen zu Zielen in Österreich fahren.

Es gibt einen Einreisestopp für Menschen aus Italien nach Österreich, mit Ausnahme von Personen, die ein ärztliches Attest haben", sagte Österreichs Bundeskanzler.

Zur Begründung ergänzte Kurz: "Oberstes Ziel ist, die Verhinderung des Austausches und damit das Einschleppen in unsere Gesellschaft." Für Touristen, die jetzt noch in Italien sind, gilt: Die Durchreise durch Österreich ist möglich – aber ohne Stopp. Auf der Rückreise von Italien sollten Touristen auf eine Tankfüllung achten, die für die Strecke durch Österreich ausreicht, hieß es vonseiten der Regierung.

Ich weiß, dass viele Menschen in unserem Land der Meinung sind, 150, 160 Infizierte, das ist doch eine geringe Zahl", sagte Kurz.

Doch das neuartige Coronavirus dürfe keinesfalls unterschätzt werden.

In Österreich waren am Dienstagnachmittag 183 Menschen infiziert

Am italienisch-österreichischen Grenzpass Brenner sowie an weiteren Übergängen begannen am Dienstag außerdem die Gesundheitschecks.
Tirols Landeschef Günther Platter (ÖVP) sprach von "durchgängigen Kontrollen". Autofahrer müssten im Bereich der Checks im Schritttempo fahren. Es würden zudem etwa Befragungen gemacht und auch Züge angehalten und kontrolliert.

An Ort und Stelle würden stichprobenartige Temperaturmessungen durchgeführt, Abstriche gemacht und – bei Verdacht – eine vorübergehende Quarantäne verordnet.

In Österreich waren am Dienstagnachmittag 183 Menschen mit SARS-CoV-2 infiziert. "Wir haben nach wie vor diese geringe Zahl an Fällen, aber es geht darum, dass wir die Ausbreitung oder das Tempo der Ausbreitung reduzieren", sagte Kurz. Für einige Wochen sei es nun nötig, das soziale Leben zu reduzieren.

Mehr zum ThemaCoronavirus: Irische Regierung sagt Saint-Patrick’s-Day-Parade ab

(rt/dpa)