Durchbruch bei Corona-Forschung: Schweizer Wissenschaftler stellen Klon des Virus her

Einem Forscherteam der Universität Bern ist es gelungen, das Coronavirus erstmals zu klonen. Der synthetische Klon soll nun gezielt modifiziert und seine Vermehrung erforscht werden. Dies soll helfen, eine Schwachstelle des Virus zu finden.

Vor drei Wochen wurden gekühlte Proben des Coronavirus SARS-Cov-2 an ein Schweizer Hochsicherheitslabor nahe Bern geliefert. Nun erzielte der Coronavirus-Forscher Volker Thiel mit seinem Team einen ersten Durchbruch.

Der Virologe erklärte gegenüber dem Sender SRF, dass sich an dem neuen Corona-Klon eine Reihe von Experimenten vornehmen lassen, deren Ergebnisse ein hohes wissenschaftliches Potenzial haben können. Thiel wörtlich:

Wir können jetzt das Virus gezielt verändern. Wir können beispielsweise ein Gen herausnehmen und dann schauen, ob sich das Virus schlechter vermehrt. Und auf die Art und Weise können wir eben feststellen, was die Bedeutung der einzelnen Gene für die Vermehrung des Virus ist.

Laut dem Virologen sei das Ziel der Forschung, das bisher unanfechtbare Virus besser zu erforschen und gezielt solche Stellen anzugreifen, an denen es am wenigsten geschützt ist. Thiel beschrieb die Vorgehensweise so:

Der nächste Schritt ist, dass wir tatsächlich versuchen, Experimente zu machen, anti-virale Wirkstoffe testen. Wir sind vor allem daran interessiert, Virus-Gene zu charakterisieren, zu lernen, was sie machen, und dann auch festzustellen, wo das Virus die Schwachstelle hat.

Die Herstellung des synthetischen Klons soll damit die Entwicklung eines Impfstoffs gegen SARS-Cov-2 beschleunigen.

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