Die Proteste in Frankreich gegen die Rentenreform des französischen Präsidenten Emmanuel Macron begannen am 5. Dezember. Die Reform soll das Rentensystem vereinfachen. Besonders der Streik der Zugführer führte zu einem Verkehrschaos. Zuglinien zwischen Deutschland und Frankreich wurden unterbrochen.
Macron kündigte an, auf seine eigene Pension zu verzichten, und hoffte so auf ein Einlenken der Demonstranten. Eine Streikpause konnte er damit nicht erreichen. Schon zu Beginn des Streiks wurden Ölraffinerien blockiert, was kurzzeitig 300 Tankstellen im Land zur Schließung zwang. So wird die Raffinerie Grandpuits bereits seit drei Wochen blockiert.
Die Blockade soll nach dem Willen der Gewerkschaft CGT jedoch auf Ölraffinierien im ganzen Land ausgeweitet werden. Die Aktionen sollen so lange weitergehen, bis die französische Regierung von ihren Rentenreformplänen absieht.
Thierry Defresne, Delegierter der Gewerkschaft CGT bei Total, erklärte die geplante Blockade gegenüber dem Radiosender Franceinfo wie folgt:
Wir rufen für die Zeit vom 7. bis zum 10. Januar ein großes Ereignis an allen Ölraffinerien in Frankreich aus, um sicherzugehen, dass keine Erzeugnisse für 96 Stunden herausgehen. Zum Ende der 96-stündigen Streikaktion wird die Frage diskutiert, ob wir mit dem Abschalten der Anlagen fortfahren werden.
Neue Verhandlungen wird es zwischen der Regierung und den Sozialpartnern erst am 7. Januar geben. Sechs von zehn TGV-Zügen fahren mittlerweile wieder. In der Hauptstadt Paris sind noch zwei von insgesamt 16 Métrolinien geschlossen. Während der Silvesternacht werden Busse zusätzlich eingesetzt.