Bald ohne Bleibe? Hunderten Flüchtlingen droht Obdachlosigkeit in Schweden

Diejenigen Flüchtlinge, die als unbegleitete Minderjährige nach Schweden kamen, müssen ihre durch die schwedische Einwanderungsbehörde gestellten Unterkünfte im kommenden Februar verlassen. Künftig sollen sich die Kommunen um deren Unterbringung kümmern.

Eine Garantie dafür, dass die Kommunen und Gemeinden eine passende Unterbringung für die einst unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge finden werden, gibt es nicht. Der schwedische Wohnungsmarkt ist hart umkämpft.

750 Personen sind von der Neuregelung betroffen. Die Einwanderungsbehörde bezieht sich dabei auf einen Entscheid vom Juni, nach dem Personen ohne Ansiedlungsrecht keine Unterkunft oder finanzielle Unterstützung von den Behörden erhalten sollten. Die Neuregelung gelte bereits jetzt. Den Betroffenen wird aber noch bis zum 31. Januar 2020 Zeit gegeben, um das Schuljahr zu beenden und eine neue Bleibe zu finden. 

Schutz bietet den abgelehnten jungen Asylbewerbern, die mehrheitlich aus Afghanistan stammen, das "gymnasielag" (Gymnasiumsgesetz). Während der Schulzeit ist eine Abschiebung demnach nicht zulässig. 

Ist es den jungen Flüchtlingen nicht möglich, eigenständig eine Unterkunft zu finden, so können sie bei den Gemeinden um Hilfe bitten. Wie viele obdachlose Flüchtlinge es in Schweden gibt, ist nicht bekannt. Oft bevorzugen diejenigen Migranten, die sich in Großstädten aufhalten, ohne Bleibe zu sein, anstatt eine ihnen zugewiesene Wohnung in einer der dünn besiedelten Gegenden Schwedens anzunehmen.