Philippa Strache schrieb in ihrer offiziellen Presseerklärung, sie werde "trotz aller Anfeindungen und artikuliertem Misstrauen aus der eigenen Parteienfamilie" dankbar den Auftrag zur politischen Mitwirkung akzeptieren.
Sie wird nach eigenen Worten bei der konstituierenden Sitzung des Parlaments am Mittwoch als fraktionslose Abgeordnete ihren Platz einnehmen und lässt sich nicht von der "Diffamierungskampagne" einschüchtern:
Ich bin mir bewusst, dass diese Diffamierungskampagne im Hinblick auf das mir vom Wähler zugeteilte Mandat mit Niedertracht inszeniert wurde. Ich danke daher an dieser Stelle meiner Familie, meinem Ehemann und vielen loyalen und ehrlichen Freunden für Ihre Unterstützung und Ermutigung, sich durch diese Kampagne nicht beeindrucken und schon gar nicht einschüchtern zu lassen.
Gegen Philippa und ihren Mann ermittelt die österreichische Staatsanwaltschaft. Heinz Christian Strache soll private Rechnungen auf Kosten der Partei abgerechnet haben. Beide bestreiten die Vorwürfe.
Strache ist unter anderem wegen der sogenannten Ibiza-Affäre in Ungnade gefallen. Er hatte bei einem heimlich auf Video aufgenommenen Treffen mit einer vermeintlichen russischen Oligarchen-Nichte auf Ibizia Staatsaufträge im Gegenzug für Parteispenden in Aussicht gestellt. Aber auch wegen der sogenannten Spesen-Affäre war die FPÖ bei der Wahl am 29. September auf 16,2 Prozent abgestürzt. Die Partei wollte den Weg ins Parlament für die auf der Wiener Landesliste geführte FPÖ-Kandidatin eigentlich nicht frei machen, wurde aber dann von der Landeswahlbehörde dazu gezwungen.
Die Gräben zwischen der FPÖ unter ihrem neuen Chef Norbert Hofer und dem Ehepaar Strache sind inzwischen tief. So hat die Partei zuletzt Straches Fan-Seiten im Internet, unter anderem sein Facebook-Konto mit 780.000 Followern, stillgelegt. Die Seiten sind Eigentum der FPÖ.
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(rt deutsch / dpa)