In einer Zeit, in der die Spannungen zwischen den Albanern und Serben in der abtrünnigen Provinz zuletzt zugenommen haben, soll Grenell den festgefahrenen Friedensprozess wieder in Gang bringen und vorantreiben. Obwohl über die genauen Ziele und Pläne des neuen Sondergesandten nichts bekannt ist, ist dennoch anzunehmen, dass Washington eine Anerkennung des Kosovo durch Belgrad als souveränen Staat verlangt. Der Botschafter selbst hatte sich noch nicht zu seiner neuen, zusätzlichen Verantwortung geäußert.
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Grenell verfügt über keinerlei Erfahrungen auf dem Balkan und spricht weder Serbisch noch Albanisch. Doch er gilt als loyaler Gefolgsmann von US-Präsident Donald Trump, der keine Probleme damit hat, kontroverse Themen anzusprechen und dabei auch anzuecken. Dass Washington einen Sondergesandten für Serbien und das Kosovo ernennt, deutet darauf hin, dass die Geduld mit dem serbischen Taktieren zwischen West und Ost – vor allem mit China – allmählich zu Ende geht. Mit dieser Entscheidung soll Druck auf Belgrad aufgebaut werden.
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