In Griechenland sind derzeit rund 70.000 Flüchtlinge. Die Zahl jener, die aus der Türkei nach Griechenland kommen, steigt wieder. Im August erreichten 9.000 Flüchtlinge Griechenland. Im September waren es mehr als 8.000. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan verkündete, dass Syrer wieder zurück in ihre Heimat geschickt werden sollen. Auch der Bürgermeister von Istanbul macht Stimmung gegen Flüchtlinge.
Die neue griechische Regierung unter Kyriakos Mitsotakis hat sich einer neuen Flüchtlingspolitik verschrieben und will wieder mehr Flüchtlinge abschieben, als es die vorherige Regierung unter Alexis Tsirpas getan hat. Bis Ende 2020 sollen 10.000 Menschen zurück in die Türkei. Gegen illegale Migranten wird es geschlossene Flüchtlingslager und mehr Grenzpatrouillen geben.
Diese Maßnahmen wurden nach den Ausschreitungen in dem berüchtigten Flüchtlingslager Moria auf Lesbos entschieden.
Das Flüchtlingscamp Moria machte immer wieder wegen Überfüllung und menschenunwürdiger Bedingungen Schlagzeilen. Es ist für 3.000 Menschen ausgelegt, jedoch mussten 12.000 bis 13.000 Flüchtlinge dort ausharren. In Moria gibt es Morde, Vergewaltigungen. Schon die Kinder haben angesichts der Zustände und Perspektivlosigkeit Suizidgedanken. Lange hatten Hilfsorganisationen gewarnt, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte. Dies ist nun eingetreten.
Polizei und Feuerwehrleute wurden durch die Auseinandersetzungen verletzt. Der Sprecher der Gewerkschaft der Feuerwehr auf Lesbos, Georgias Dinos:
Wir wurden angegriffen und konnten nicht sofort die Feuer im Lager löschen. Wir hatten Angst um unser Leben.
Ein Brand im Flüchtlingslager tötete mindestens drei Personen. 10.000 Menschen wurden inzwischen aus Moria und anderen Lagern auf das Festland gebracht.