Das Feuer brach in den frühen Morgenstunden am Donnerstag in der Chemiefabrik Lubrizol in Rouen aus. Die Fabrik stellt Additive für Schmierstoffe her und ist als gefährliche Produktionsstätte eingestuft. Die Behörden schlossen vorsorglich die Schulen und den öffentlichen Nahverkehr in der Nähe des Unglücksortes. Im Umkreis von 500 Metern rund um die Fabrik wurden Gebäude evakuiert.
Zwar wurde das Feuer am Nachmittag eingedämmt, aber bis es endgültig gelöscht sein wird, kann es noch Tage, wenn nicht Wochen dauern. Rund 200 Löschfahrzeuge sind im Einsatz. Für die Einsatzkräfte ist es ein extrem gefährliches Feuer.
Ein Gesundheitsrisiko soll der Rauch nicht darstellen. Der französische Innenminister Christophe Castaner sagte gegenüber RTL Radio:
Lassen Sie uns nicht in Panik geraten, aber wir müssen sehr vorsichtig sein. Der Kampf (gegen die Flammen), den sie (die Feuerwehr) führen müssen, um die Situation vollständig in den Griff zu bekommen, wird einige Tage, vielleicht sogar Wochen dauern.
Es bestehe jedoch das Risiko einer Verschmutzung der nahegelegenen Seine. Der oberste Regierungsbeamte der Region Pierre-Andre Durand sagte:
Wir bekämpfen noch immer die Flammen, es besteht die Gefahr, dass die Chemikalien in die Seine gelangen, wenn die Rückhaltebecken überlaufen.
In der Region wurde ein Krisenstab eingerichtet.
Es handelt sich nicht um den ersten Zwischenfall in der Fabrik. Im Jahr 2015 führte ein Betriebsunfall dazu, dass 2.000 Liter Mineralöl ins Abwasser gelangten. Im Jahr 2013 gelangte Methanthiol durch ein Leck in die Umgebung.
Großbrand in Chemiefabrik (Video)